Iranische Marine plant Expedition in die Antarktis | Polarjournal
In einer Botschaft begrüsste Ayatollah Seyed Ali Khamenei, Führer der Islamischen Revolution, die Seestreitkräfte herzlich bei der Ankunft der 86. Kriegsschiffflotte der iranischen Marine in der Hafenstadt Bandar Abbas. (Foto: Teheran Times)

Wie die iranische Nachrichtenagentur Tasnim mitteilt, hat die iranische Marine Pläne angekündigt, in „naher Zukunft“ zum ersten Mal überhaupt Teile seiner Marine in die Antarktis entsenden zu wollen.

Aus der Pressemitteilung ist weiter zu entnehmen, dass die 86. Flottille vor wenigen Tagen nach einer Weltumrundung in den Iran zurückgekehrt sei. Die Vorbereitung eines Einsatzes iranischer Schiffe in der Antarktis sei offenbar eines der Hauptziele einer jüngsten Mission der 86. Flottille gewesen. Iran sagt, dass es direkten Zugang zur Polarregion erlangen und damit Souveränität in diesem Gebiet beanspruchen könnte. Die zwei Marineschiffe, die an der Umsegelung teilgenommen hatten, IRIS «Dena» und das Basisschiff IRIS «Makran», legten in acht Monate 63’000 Kilometer zurück.

Das Basisschiff IRIS «Markan» ist ein umgebauter Öltanker und kann auf seiner Plattform zur logistischen Unterstützung fünf Hubschrauber transportieren. (Foto: IRIN)

Bei einer Zeremonie in der iranischen Küstenstadt Bandar Abbas wurden die Besatzungsmitglieder der 86. Flottille der iranischen Marine von hochrangigen Vertretern der iranischen Armee empfangen. Bei der Ankunft meinte General Bagheri, die Reise der Flottille sei eine „herausragende Leistung“ und sie sei ein Beispiel für die maritimen Fähigkeiten Irans.

Die 86. Flottille brach den Rekord für die Distanz, die eine iranische Flottille jemals in internationalen Gewässern zurückgelegt hat. Eines der Hauptziele war die Festigkeit des Stahls in den kalten Gewässern des Südatlantiks zu testen, bevor es in Zukunft noch weiter südlich gehen soll.

„Die Präsenz in der Antarktis ist aus verschiedenen wissenschaftlichen, rechtlichen und politischen, geostrategischen und wirtschaftlichen Aspekten wichtig, und diese Region wird in Zukunft ein wichtiges Thema auf der internationalen Bühne sein“, zitierte Tasnim den Leiter des Meereswissenschaftlichen Forschungsinstituts des Iran Nationales Institut für Ozeanographie Abolfazl Saleh.

Der Zerstörer IRIS «Dena» wurde im Juni 2021 in die iranischen Marine eingeflottet. Das Militärschiff ist mit Anti-Schiffs-Marschflugkörpern, Torpedos und Marinekanonen ausgerüstet. (Foto: IRIN)

Die Nachrichtenagentur fügte weiter hinzu, dass die Errichtung eines dauerhaften Stützpunkts der Islamischen Republik Iran am Südpol zur Erhöhung der strategischen Tiefe des Landes in den letzten Jahren grosse Aufmerksamkeit erregt habe.

Das Iranische Nationale Institut für Ozeanographie (INIO) hat bereits 2012 verkündet in den nächsten drei Jahren eine dauerhafte Station am Südpol zu errichten. Passiert ist bis heute noch nichts. Daneben ist das Land auch noch kein Mitglied des Antarktisvertragssystems. Dies wäre jedoch notwendig, um die Ankündigungen überhaupt in Gang setzen zu können.

Heiner Kubny, PolarJournal

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