NONAM und das Cerny Museum für Zeitgenössische Zirkumpolare Kunst in der Schweiz laden alle ein, den Tag der Indigenen Völker am 18. Juni mit runden Tischen, Workshops und Führungen zu feiern. Auch Künstler der Inuit und Sami und ihre Werke werden auf dem Programm stehen.
Anlässlich des Tages der indigenen Völker hat das Nordamerika Native Museum in Zürich (NONAM) am 18. Juni eine außergewöhnliche Veranstaltung organisiert. Skulpturen-Workshops, Führungen, Geschichten erzählen, Fotoshootings mit Grönland-Parkas und eine Diskussionsrunde stehen auf dem Programm. Die Besucherinnen und Besucher haben die Möglichkeit, indigene Kulturen, insbesondere die der Arktis, kennenzulernen, und sollen für diese sensibilisiert werden.
„Wir nehmen Bezug auf den 21. Juni, den Nationalen Tag der Ureinwohner Kanadas, und wollen diesen Tag nutzen, um die Öffentlichkeit in Zürich, Bern, der Schweiz und Europa für verschiedene indigene Themen zu sensibilisieren“, sagt Heidrun Löb, Direktorin und Chefkuratorin des NONAM. „Indigene Völker gibt es überall auf der Welt, auch in Europa, aber nur wenige Menschen sind sich ihrer bewusst.“
Daher ist es für das Museum wichtig, samische Künstler in diese Veranstaltung einzubeziehen, darunter Inga-Wiktoria Påve, die zusammen mit dem Kablunangajuit-Künstler Billy Gauthier Führungen durch die aktuelle Ausstellung „Sedna. Mythos und Wandel in der Arktis“ führen wird.
„Billy Gauthier und Inga-Wiktoria Påve sind beide in unserer Sonderausstellung vertreten. Es war eines unserer Ziele, die Künstler zu Führungen mitzunehmen und mit ihnen über die Kunst des Nordens und die Entwicklung der Kunst zu sprechen. Diese Ausstellung bezieht sich auch auf die Problematik des Klimawandels, und die Künstler sprechen darüber“, betont Frau Löb.
Die Arktis erwärmt sich viermal schneller als der Rest der Welt, mit Folgen, denen sich die indigene Bevölkerung stellen muss. Deshalb ist es so wichtig, die Arbeit indigener Künstler zu zeigen sowie Begegnungen und einen offenen Dialog mit den Besuchern zu fördern.
Fredrik Prost ist ein weiterer samischer Künstler, den es zu entdecken gilt. Er kommt aus Viikusjärvi im äußersten Norden Schwedens und entstammt einer Familie samischer Handwerker, von denen er gelernt hat, komplizierte, detaillierte Kunsthandwerke aus Leder, Holz und Rentierhaut herzustellen. Seine Arbeiten werden in großen Galerien und Institutionen weltweit ausgestellt. Am Sonntag wird er einen Bildhauer-Workshop anbieten.
Und heute, am 16. Juni, lädt das Cerny Museum für Zeitgenössische Zirkumpolare Kunst zu einer Gesprächsrunde mit den drei Künstlern im Museum in Bern ein. „Künstler aus den zirkumpolaren Regionen kommunizieren und arbeiten seit vielen Jahren miteinander. Die Mitglieder unseres Podiums diskutieren ihre Perspektiven und Visionen ihrer Kunst, deren Kontext und Zusammenhänge“, erklärt das Museum. Die Diskussion ist zugänglich für die Öffentlichkeit und soll das Bewusstsein für die Probleme schärfen, mit denen indigene Völker in der Arktis und in anderen Teilen der Welt derzeit konfrontiert sind und die über die Auswirkungen des Klimawandels hinausgehen.
Mirjana Binggeli, PolarJournal
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