China unterwegs zur 13. Arktis-Expedition | Polarjournal
Der chinesische Eisbrecher Xua-Long-2 ist zur 13. Arktis-Expedition in Shanghai gestartet. (Foto: CHINARE)

Chinas dreizehntes Arktis-Expeditionsteam stach am 12. Juli zu einer Mission in See, die voraussichtlich bis Ende September dauern und eine Reise von 15’500 Seemeilen (28.700 Kilometer) umfassen wird. Geografisch wird sich die Expedition auf den zentralen Abschnitt der pazifischen Arktisregion und den Gakkel-Rücken konzentrieren. Dabei werden die Forscher eine Vielzahl von Daten aufnehmen. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf der langfristigen Überwachung wichtiger Umweltfaktoren und der geografischen Lage des Gakkel-Rückens sowie der Geophysik.

Seit 1999 hat China mit seinen Forschungsschiffen Xuelong und Xuelong 2 als Plattform zwölf wissenschaftliche Expeditionen in der Arktis durchgeführt. (Foto: CHINARE)

„Während der laufenden Mission werden wir den mittleren Teil des Arktischen Ozeans, den Pazifischen Sektor und den Gakkel-Rücken untersuchen. Unsere Forschungsprogramme umfassen Studien über die Atmosphäre, die Meeresumwelt, biologische Ressourcen, geologische Fragen sowie solche im Zusammenhang mit der Geophysik.“ erklärte Wang Jinhui, Kapitän der Xuelong 2, dem Eisbrecher der 13. Arktis-Expeditionsmission Chinas.

Die Regierung in Beijing möchte mit dieser Expedition erreichen, dass die Kapazitäten zum Schutz der Arktis, zur Bekämpfung von Veränderungen und zur Bewertung der Meeresverschmutzung verbessert werden. Unterstützung erhalten die chinesischen Forschungsteams dabei auch von Kolleginnen und Kollegen aus Russland, Thailand und anderen Ländern.

Während der Expeditionsmission im letzten Jahr, die 79 Tage dauerte und eine Reise von 14’000 Seemeilen umfasste, führte das Team umfassende Beobachtungen der Atmosphäre, des Ozeans und der Ökologie in der Tschuktschensee durch, wobei der Schwerpunkt nach einer offiziellen Erklärung auf der Bekämpfung des Klimawandels und dem Schutz der ökologischen Umwelt der Arktis liegen sollte.

Die Expedition ist Teil einer Weiterentwicklung des chinesischen Polarprogrammes. „Wir verbessern kontinuierlich das nationale Polarbeobachtungs- und Überwachungsnetzwerk und beschleunigen den Bau der fünften Antarktis-Forschungsstation“, sagte Chinas Minister für natürliche Ressourcen Wang Guanghua gegenüber chinesischen Medien.

Einer der Schwerpunkte ist der Gakkel-Rücken. Dieser ist ein etwa 1800 km langer mittelozeanischer Rücken im Arktischen Ozean. Er liegt als nördliche Fortsetzung des Nordatlantischen Rückens im Nordpolarmeer zwischen Grönland und Sibirien. (Grafik: Geology.com)

Xuelong und Xuelong 2 gemeinsam in der Antarktis

Im April schloss die Chinese Antarctic Scientific Expedition ihre 39. Expedition in die Antarktis ab. Die Mission dauerte 163 Tage von Oktober 2022 bis April und mit dabei waren 255 Forscher. Für die Expedition kamen die zwei Forschungseisbrecher Xuelong und Xuelong 2 zum Einsatz.

Die Forscher konzentrierten sich auf die Auswirkungen des Klimawandels auf das Südpolarmeer und Untersuchungen ozeanischer Ökosysteme am Südpol. Die meisten Beobachtungen und Datenanalysen wurden in vier der antarktischen Forschungsstationen Chinas durchgeführt. Eine fünfte Station ist derzeit im Bau.

Durch den Klimawandel werden die Polarregionen immer zugänglicher und legen unberührte Ökosysteme und Ressourcen frei, die interessierte Länder erkunden können. China hat diese Gelegenheit genutzt, um seine Präsenz in der Region zu vergrössern, und versucht, seinen Einfluss in Polarangelegenheiten zu erhöhen. Durch das Abschmelzen des arktischen Eises werden neue Schifffahrtsrouten eröffnet, die für Beijing von enormer Bedeutung sind. Entsprechend hat das Land auch seine Beziehungen nach Russland trotz westlicher Kritik intensiviert und ist nun zusammen mit Indien der Hauptabnehmer russischer fossiler Brennstoffe aus der Arktis.

Heiner Kubny, PolarJournal

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