In Hobart, Australien, startete gestern das erste Symposium zum Southern Ocean Observing System (Beobachtungssystem für den Südlichen Ozean) mit dem Titel «Southern Ocean in a Changing World». Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt werden sich in den kommenden fünf Tagen über die bisherigen Fortschritte austauschen und diese bewerten.
Als entscheidende Komponente im Klimasystem der Erde steht der Südliche Ozean inklusive seiner Bewohner unter zunehmender wissenschaftlicher Beobachtung und Überwachung — aus dem All, aus der Luft, vom Meer- und Schelfeis, über und unter Wasser, am Meeresboden und mit der Hilfe von Tieren. Doch ohne internationale Zusammenarbeit, Koordination der Datenaufnahme und deren Bereitstellung für andere Forschende, wäre es kaum möglich, diese Vielzahl an Beobachtungen effizient zu nutzen. Um dies zu sicherzustellen, gründeten der Wissenschaftliche Ausschuss für Antarktisforschung (SCAR — Scientific Committee on Antarctic Research) und der Wissenschaftliche Ausschuss für Ozeanforschung (SCOR — Scientific Committee on Oceanic Research) die internationale Initiative SOOS — Southern Ocean Observing System (Beobachtungssystem für den Südlichen Ozean)
In dieser Woche, vom 14. bis 18. August 2023, treffen sich in Hobart, Tasmanien nun erstmals etwa 300 führende Forscherinnen und Forscher sowie Datenmanager internationaler Institutionen, Programme und Initiativen, die sich mit der Beobachtung des Südlichen Ozeans befassen oder sich dafür interessieren. Sie tauschen sich über den Status des derzeitigen Beobachtungssystems und bestehende Lücken aus sowie über die nächsten Schritte und Möglichkeiten zum Ausbau und zur Optimierung des Systems.
Das Symposium soll insbesondere dazu beitragen, die Mission von SOOS zu unterstützen, «ein umfassendes, integriertes und zusammenhängendes Beobachtungssystem zu schaffen, das leicht zugänglich ist und der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft eine Grundlage bietet, um unser Verständnis des Südlichen Ozeans zu verbessern und Politikern und Entscheidungsträgern die Bewältigung wichtiger gesellschaftlicher Herausforderungen zu ermöglichen», heißt es auf der Webseite.
SOOS wurde im Jahr 2011 gegründet und zielt darauf ab, «die kontinuierliche Erfassung und Bereitstellung wichtiger Beobachtungen des Südlichen Ozeans für alle globalen Akteure zu erleichtern, indem kosteneffiziente Beobachtungs- und Datenbereitstellungssysteme entwickelt, gefördert und umgesetzt werden». Seither hat SOOS ein großes Netzwerk von Interessenvertretern und Mitwirkenden aus 29 Ländern aufgebaut, unter anderem aus Deutschland und Frankreich. Zu den 65 Institutionen, die SOOS unterstützen, zählen zum Beispiel das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung und der British Antarctic Survey.
In Zeiten massiver globaler Veränderungen ist dieses Treffen möglicherweise eine der wichtigsten wissenschaftlichen Zusammenkünfte — denn auch kleine Veränderungen im Südlichen Ozean haben Auswirkungen auf den Rest der Welt, besonders durch die Meeresströmungen. Mehr über seine Reaktionen auf die globale Erwärmung zu erfahren, ist daher von immenser Bedeutung für die globale Gemeinschaft.
Julia Hager, PolarJournal
Link zur SOOS-Webseite: https://www.soos.aq/