Schweizer Rennteam schafft Teilnahme für Segelrennen im Südlichen Ozean | Polarjournal
Mit seiner 60-Fuss (rund 18 Meter lang) Hochseejacht wird Oliver Heer im kommenden Jahr zusammen mit 39 anderen Teilnehmenden die rund 50’000 Kilometer lange Strecke rund um die Welt versuchen zu bewältigen. Dabei wird der wesentliche Teil der Strecke durch den Südlichen Ozean gehen, wo Teilnehmende auch wissenschaftliche Daten sammeln werden. Bild: Oliver Heer Ocean Racing

Die Vendée Globe gilt als eines der bedeutendsten und legendärsten Segelrennen der Welt. Solo und ohne Unterstützung sind die Teilnehmenden rund drei Monate unterwegs und durchkreuzen dabei auch das Südpolarmeer, um dort den Globus zu umrunden. Der Schweizer Oliver Heer und sein Team haben es nun geschafft, offiziell auf die Teilnehmerliste zu gelangen.

Seit vergangenem Freitag ist es offiziell, dass Oliver Heer offiziell als Teilnehmer für das prestigeträchtige Segelrennen rund um die Welt anerkannt ist. Er habe sämtliche Qualifikationskriterien erfüllt und ist damit für das Rennen zugelassen, welches am 10. November 2024 starten soll, heisst es in der Pressemitteilung des Rennteams «Oliver Heer Ocean Racing». Damit wird das erste Deutschschweizer Segelteam an der nächsten Ausgabe des als «Everest der Meere» bekannten Events teilnehmen. Oliver Heer gilt dabei als «Rookie», da es für ihn die erste Teilnahme sein wird. Sein Ziel: im 2024 die Grenzen der Antarktis zu umsegeln und ins Ziel kommen und 2028 dabei Erster zu sein.

Für Oliver Heer und sein 2022 gegründetes Team unter der Leitung von Ehefrau Theresa Heer geht mit der Bestätigung ein Traum in Erfüllung. «Dies ist ein grosser Meilenstein für mich und das gesamte Team. Die Teilnahme an der Vendée Globe ist seit meiner Kindheit mein Traum, und der erste deutsch-schweizerische Vertreter zu sein, ist eine echte Ehre», erklärt der 35-jährige Skipper.

Die Teilnahme am Rennen ist der eine Höhepunkt, die Tatsache, dass Oliver Heer auch noch einen Beitrag zur wissenschaftlichen Forschung dabei leisten wird, ein anderer, ebenfalls für ihn wichtiger Punkt. Denn während des Rennens werden brandneue, ausgeklügelte Messinstrumente an Bord der Gitana80-Segeljacht verschiedene ozeanographische und meteorologische Daten aufnehmen, um so die Forschung zum Ist-Zustand besonders im Südpolarmeer zu unterstützen. Dazu hat das Team eine Zusammenarbeit mit Forschenden der ETH Zürich und der Universitäten Bern und Lausanne etabliert, wie wir bereits früher berichtet hatten.

Damit haben 18 lange Monate harter Arbeit zu diesem ersten Höhepunkt geführt. Denn für das Rennen sind nur insgesamt 40 Startplätze verfügbar und Oliver ist einer von 43 Teilnehmenden, die auf der Liste geführt werden. Einige der angemeldeten Boote können sich noch zurückziehen. Doch sollte das nicht passieren, werden nur die Skipper mit der höchsten Zahl an Qualifikationskilometern zugelassen, wie das Rennteam erklärt. Und die ersten Qualifikationsrennen sind vorbei, doch das OHOR-Team muss noch sicherstellen, dass sie nicht ins Hintertreffen geraten. Daher müssen noch weitere Kilometer als Rennen gefahren werden.

Wir tun alles, um diese Kampagne mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu einem erfolgreichen und nachhaltigen Projekt zu entwickeln.

Theresa Heer, Leiterin Operations Oliver Heer Ocean Racing

Mit jeder Regatta gewinnt das Team zwar an Erfahrung und Selbstvertrauen, doch generiert auch Kosten durch die Abnutzung des Bootes, welches zwar in perfekter Verfassung, aber auch doch bereits 16 Jahre alt ist. Ausserdem kommen noch Kosten für Juristisches, Finanzen, Verwaltung. Marketing, Sponsoring, Kommunikation und Personal dazu. «Wir sind sehr stolz auf Ollie und das Team und sind sehr dankbar für die bisherige grosszügige Unterstützung unserer Schweizer Partner», sagt Operations-Leiterin Theresa Heer. «Wir tun alles, um diese Kampagne mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu einem erfolgreichen und nachhaltigen Projekt zu entwickeln. Wir suchen weiterhin intensiv nach einem Titelpartner, der uns dabei helfen kann, an den Start und über die Ziellinie der Vendée Globe 2024 zu kommen.»

Trotzdem ist das Team zuversichtlich, dass sie bis am 10. November 2024 sämtliche nicht-nautischen Herausforderungen umschifft haben werden und Oliver und die Rennjacht sich auf eine Fahrt konzentrieren können, die sie bis an die Grenzen der Antarktis bringen wird.

Dr. Michael Wenger, PolarJournal

Link zur Webseite von Oliver Heer Ocean Racing

Link zur Webseite von Vendée Globe 2024

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