Frankreichs Beiträge an der Arctic Circle Assembly | Polarjournal

Drei Tage mit 100 % Arktis, ausgerichtet auf die zukünftigen Herausforderungen in allen Bereichen, von Energie über Entwicklung der Gemeinden bis zur Wirtschaft in großem Maßstab… Tausende von Teilnehmern strömten in das Harpa-Kongresszentrum von Reykjavik. Hunderte von Präsentationen, Diskussionsrunden, Plenarsitzungen und privaten Treffen füllten den klangvollen Raum der großen Halle und der Konferenzsäle des Harpa. Auch Frankreich war vertreten, allerdings bescheiden trotz seines großen Potenzials im Vergleich zu anderen europäischen Ländern. Experten aus den Bereichen Logistik, Geopolitik und Naturwissenschaften und nicht zu vergessen die NGO Le Cercle Polaire, die sich dafür einsetzt, dass Forscherinnen und Abenteurerinnen mehr Gehör finden und auchdas One Planet – Polar Summit.

Auszüge aus der Eröffnungsrede des One Planet – Polar Summit, die von Olivier Poivre d’Arvor, Antje Boetius und Jérôme Chappellaz gehalten wurde. Moderiert wurde der Event vom ehemaligen isländischen Präsidenten Ólafur Ragnar Grímsson. Video: Camille Lin / PolarJournal

Das internationale Interesse an den Polen und der Kryosphäre bündeln – dies ist eine Maßnahme, die Frankreich ergreifen möchte und davon profitieren könnte, indem es sie im Namen der Europäischen Union auf der internationalen Bühne vorantreiben könnte, schlägt Emilie Canova, Forscherin für Geopolitik der Arktis an der Universität Cambridge, vor.

Die Geografin Emilie Canova und der Biologe Franck Lejzerowicz werden zu ihren Fachgebieten und ihrer Anwesenheit an der Arctic Circle Assembly befragt. Video: Camille Lin / PolarJournal

Die Überwachung und Erforschung der polaren Ozeane ist kostspielig und der ökologische Fußabdruck ist nicht zu vernachlässigen. Dennoch sind sie notwendig, um die Auswirkungen der menschlichen Aktivitäten zu erfassen. Darüber hinaus verfügt die französische Forschung über umfangreiche Erfahrungen in der Antarktis und der Arktis. Jérôme Chappellaz, ehemaliger Direktor des Französischen Polarinstituts, wurde eingeladen, um neben seiner Erfahrung als Forscher auch seine Erfahrung als Logistiker zu teilen. Für ihn ist klar, dass die Zeit knapp wird und dass man über eine kohlenstofffreie Forschung nachdenken muss. Kein Schiff oder Flugzeug sollte in die Antarktis starten oder von dort zurückkehren, wenn es nicht bis an den Rand seiner Transportkapazität gefüllt ist, und dazu müssen die Länder noch stärker zusammenarbeiten. Der Aufwand für den Transport kann auch durch Automatisierung verringert werden. Dies zeigt das Beispiel des von Saildrone entwickelten vier Meter langen, solarbetriebenen Segelfloßes, das 200 Tage lang um die Antarktis segelte und dabei Kohlendioxid an der Oberfläche des Ozeans gemessen hatte. Ebenso vorteilhaft ist der Einsatz von Sensoren am Tier, das in unzugängliche Bereiche vordringt. Nach Meinung von Jérôme Chappellaz (unten) muss alles unternommen werden, um die Emissionen zu senken.

Eine Herausforderung, die von den Teilnehmern an der Arctic Circle Assembly ebenfalls gehört wurde: Die Französin Anne Quéméré wagte sich mit einem Solarboot durch die Nordwestpassage.

Women of the Poles, ein Projekt der NGO Le Cercle Polaire, hebt Seglerinnen und Entdeckerinnen der Pole hervor. Video: Camille Lin / PolarJournal

Studentinnen und Studenten, darunter auch einige Französinnen und Franzosen, nahmen ebenfalls an den verschiedenen Vorträgen teil. Zweifellos bot sich hier ein Ort des Austauschs und der Begegnung, der reich an Anregungen für die Gestaltung des eigenen Werdegangs war.

Camille Lin, PolarJournal

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