Indien hat beschlossen, eine neue Forschungsstation in der Antarktis zu bauen und damit die „sehr alte“ Vorgängerstation Maitri zu ersetzen. Kiren Rijiju, Minister für Geowissenschaften hat die Absicht der Regierung bekannt gegeben, eine neue Forschungsstation in der Ostantarktis zu errichten. Die Station soll sich in unmittelbarer Nähe der bestehenden indischen Forschungsbasis Maitri befinden.
Einer Gruppe indischer Polarforscher ist es nun gelungen, einen idealen Standort für den Bau der künftigen indischen Forschungsstation Maitri-II in der Antarktis zu finden.
Thamban Meloth, der Direktor des National Center for Polar and Ocean Research (NCPOR) gab den indischen Medien Einblicke in die entscheidenden Faktoren, die für den reibungslosen Betrieb der neuen Station berücksichtigt wurden. Zu diesen Faktoren gehören die Verfügbarkeit von Wasser, der Transport der Besatzung und die Abfallentsorgung. Der voraussichtliche Zeitplan für die Fertigstellung ist auf Januar 2029 festgelegt.
Während Experten des Survey of India derzeit eine topografische Untersuchung des Standorts durchführen, erwähnte Meloth, dass bald hochauflösende Karten veröffentlicht werden, die wertvolle Einblicke in den neuen Standort bieten. Er bekräftigte, dass Maitri-II alle Umweltvorschriften der Region einhalten und eine hochmoderne Anlage sein werde.
Die Entscheidung zum Bau einer neuen Station ist auf die veraltete Infrastruktur der Maitri-Basis zurückzuführen. Das Hauptziel besteht darin, die Qualität der indischen wissenschaftlichen Forschung in der Antarktis zu verbessern und gleichzeitig strenge Umweltprotokolle für die Region einzuhalten.
Das Indische Antarktisprogramm, das vom Nationalen Zentrum für Polar- und Ozeanforschung des Ministeriums für Geowissenschaften überwacht wird, trägt seit seiner Gründung im Jahr 1981 aktiv zur Antarktisforschung bei. Indiens Engagement für die wissenschaftliche Erkundung in der Region erlangte mit der Unterzeichnung internationale Anerkennung des Antarktisvertrags. Dieses Engagement führte zur Einrichtung von Forschungsstützpunkten, darunter Dakshin Gangotri im Jahr 1983 und Maitri im Jahr 1989. Die jüngste Ergänzung der indischen Präsenz in der Antarktis ist die Bharati-Basis, die 2012 in Betrieb genommen und aus 134 Schiffscontainern gebaut wurde.
Heiner Kubny, PolarJournal