Beim Treffen des US-Präsident Joe Biden mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin am 16. Juni 2021 in Genf habe Biden das Problem der Methanfreisetzung in der Arktis angesprochen. Das gab das Weiße Haus bekannt. Biden äusserte sich besorgt über die Umweltsituation und stellte fest, dass „noch niemand weiss, wie man das Problem beheben kann“. Dies sagte Biden am 29. März 2024 bei einem Treffen von Vertretern der Demokratischen Partei, bei dem es um die Beschaffung von Mittel für seinen Wahlkampf ging.
Das Problem der Methanemissionen in der Arktis war seinerzeit auch Gesprächsthema zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und US-Präsident Joe Biden während ihres Treffens in Genf im Juni 2021.
Joe Biden: „Ich fragte Putin „Was machen Sie mit dem Methan“. Er erwähnte, dass er das Thema angesprochen und auf erhebliche Emissionen in der russischen Arktis hingewiesen habe. Es gibt acht Zeitzonen oberhalb des Polarkreises, in denen Methanemissionen auftreten, erinnerte sich der amerikanische Präsident. Putin habe deutlich gemacht, dass er sich des bestehenden Problems durchaus bewusst sei, er es aber schwierig finde, zu beantworten, wie genau es gelöst werden soll.
Wie gefährlich ist Methan
Unter arktischer Methanfreisetzung versteht man die Freisetzung von Methan aus den Gewässern des Arktischen Ozeans, sowie aus Permafrost-Böden in Regionen der Arktis. Obwohl es sich um einen langfristigen natürlichen Prozess handelt, wird die Methanfreisetzung durch die globale Erwärmung noch verstärkt.
Wenn sich die Arktis erwärmt, entweicht Methan, das seit Tausenden von Jahren im Permafrost eingeschlossen ist und kann dabei explodieren. Freigesetztes Methan, das seinen Weg an die Oberfläche findet, trägt zum Treibhauseffekt des Klimawandels bei, da es noch mehr Wärme speichern kann als Kohlendioxid.
Krater 17 – Portal zur Hölle
Russische Wissenschaftler gehen davon aus, dass ein riesiger Krater oberhalb des Polarkreises, der als „Abgrund zur Hölle“ bezeichnet wird, durch eine Explosion entstanden ist, die durch angesammeltes Methan verursacht wurde. Entdeckt wurde das 20 Meter breite und 52 Meter tiefe Loch im Juli 2014 von einem Hubschrauberpiloten.
Insgesamt ist dies der siebzehnte Krater, der auf den abgelegenen russischen Halbinseln Yamal und Gydan entdeckt worden ist. Das erste Loch, das 2013 auftauchte, gab der Wissenschaft grosse Rätsel auf. Es wird angenommen, dass das Auftreten von Kratern mit dem Klimawandel zusammenhängt. Von Drohnen aufgenommene Fotos, 3D-Modelle und künstliche Intelligenz sollen helfen, ihre Geheimnisse zu lüften.
„Der neue Krater-17 ist sehr gut erhalten, da sich zum Zeitpunkt unserer Untersuchung darin noch kein Oberflächenwasser angesammelt hatte. Dadurch konnten wir einen „frischen“ Krater untersuchen, der von Erosion unberührt blieb“, sagte Evgeny Chuvilin, der als führender Forscher am Zentrum für Kohlenwasserstoffproduktion am Skolkovo-Institut für Wissenschaft und Technologie arbeitet.
Heiner Kubny, PolarJournal