2022: Schmelzendes Eis, Klimachaos und weitere Kohleverstromung | Polarjournal
Bizzare Eisberge in Grönland. Die grösste Insel der Welt war in diesem Jahr auch klimatechnisch mehrfach in den Schlagzeilen. Bild: I. Quaile

Das Jahr ist beinahe zu Ende und es ist Zeit, ein Fazit zu ziehen. Geprägt durch die weiter anhaltende Pandemie, gehörten aber auch die extremen Wetterereignisse weltweit und der Klimagipfel in Glasgow zu den grossen Schlagzeilen in diesem Jahr. Journalistin, Polar- und Klimakennerin Dr. Irene Quaile-Kersken fasst das Jahr zusammen und zeigt, wie die Arktis und die dortigen Auswirkungen des Klimawandels ein Jahr mitprägten, das nicht gerade viel Hoffnung für das kommende 2022 machen wird.

In diesem Dezember wurde ich an einige Ereignisse erinnert, die das Jahr 2021 zu einem gemacht habe, das ich nie vergessen – und gerne verabschieden werde.

Die Klimabeauftragten unserer Rhein-Voreifel Region luden interessierte Bürgerinnen und Bürger zu einer Informationsveranstaltung ein, bei der die geplanten Klimaanpassungsmaßnahmen vorgestellt werden sollten. Es gab eine rege Teilnahme, nicht zuletzt wegen der katastrophalen Flut hier in diesem Sommer, die das Ahrtal und einige benachbarte Gegenden zerstörte und 180 Menschen das Leben kostete.

Der Schock sitzt immer noch tief. Die Region wurde vom stärksten und am längsten andauernden Regen heimgesucht, den ich jemals erlebt habe. Der winzige Fluß verwandelte sich in eine gewaltige Flut. Dämme sind geborsten, Häuser eingestürzt, Brücken weggeschwemmt, Eisenbahn- und Autobahnstrecken zerstört. Und wir leben in Deutschland, in einem der reichsten und am höchsten entwickelten Industrieländer der Welt Jetzt bereiten sich die örtlichen Behörden auf weitere Extremwetterlagen vor, mit Starkregen und Überflutungen, gleichzeitig aber auch auf trockene Sommer, Dürren, andauernde Hitzewellen, Stürme.

Weihnachten in Dernau im flutzerstörten Ahrtal. Bild: I.Quaile

Die Veranstaltung wurde nicht wie geplant im Saal, sondern digital per Zoom abgehalten. Das war die Reaktion auf die andere Krise, die unsere Gesellschaft weiterhin bedroht: die Corona-Pandemie – auch das eine Erinnerung daran, dass wir mit der Welt nicht weiter so umgehen können, wie wir es bisher getan haben. Wir können die natürlichen Ressourcen unseres Planeten nicht immer weiter ausbeuten, als wären sie undendlich. Wir dürfen nicht immer weiter in die Natur, die Wildnis eindringen. Und wir haben definitiv nicht alles unter Kontrolle. Das Unvorhersehbare ist zum Normalen geworden.

Leider ist es nicht so einfach, einen Flaschengeist zurück in die Flasche zu drängen, egal ob er sich Klimawandel oder Corona nennt.

Ein Vorgeschmack der Zukunft

Eine im Dezember veröffentlichte  Analyse des renommierten Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) bestätigte, dass die katastrophale Flut hier in Europa in diesem Sommer keine einmalige Naturkatastrophe war, sondern ein Vorgeschmack der vom menschengemachten Klimawandel bestimmten Zukunft.

“Zu trocken, zu heiß, oder zu nass: Mehr langanhaltende Wetterlagen im europäischen Sommer“ war die Überschrift der Studie, die in Nature erschien.

Die globale Erwärmung macht es wahrscheinlicher, dass Wetterlagen in den Sommermonaten der Nord-Halbkugel länger anhalten, was dann zu mehr extremen Wetterereignissen wie Hitzewellen, Dürreperioden und intensiven Regenfällen führen wird, so die Wissenschaftler.

„Allein in Europa sind bereits rund 70 Prozent der Landfläche von länger an einer Stelle verharrenden Wetterlagen betroffen“, sagte Peter Hoffmann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), Erstautor der Studie. Die Wissenschaftler wendeten bewährte Bildvergleichsmethoden auf Atmosphärendaten an und verglichen Millionen aufeinander folgender Wetterzirkulationsmuster weltweit aus den vergangenen 40 Jahren.

„Das bedeutet, dass die Menschen, vor allem im dicht besiedelten Europa, wahrscheinlich mehr und auch stärkere und gefährlichere Wetterereignisse erleben werden.“ Fred Hattermann, Mitautor der Studie und ebenfalls Wissenschaftler am PIK, erläutert das Potenzial des neuen Ansatzes: „Unsere Methode verbessert die Interpretation langfristiger Klimaauswirkungen entscheidend. Wenn wir die gleiche Methode auf die Ergebnisse von Klimamodellen anwenden, also Computersimulationen, sehen wir keine vergleichbare Zunahme lang anhaltender Wetterlagen, insbesondere nicht über Europa. Möglicherweise waren die Klimamodelle etwas zu konservativ und haben den Anstieg der Wetterpersistenz unterschätzt – und damit auch die Wetterextreme über Europa,“ so Hattermann weiter. Keine zuversichtlich stimmenden Neuigkeiten.

Küstenschutz und erneuerbare Energien an Deutschlands Nordseeküste. Bild:I.Quaile

Mit dem Unerwarteten rechnen

Ähnliche Botschaften gab es im letzten Monat aus vielen unterschiedlichen Quellen. Viele wurden auf der wichtigen Wissenschaftskonferenz des American Geophysical Union (AGU), bekannt gegeben, die im Dezember in New Orleans stattfand. Die Washington Post –Autoren Sarah Kaplan and Brady Dennis fassten das so zusammen: Der Klimawandel verändere die Wettermöglichkeiten grundlegend. Den „Fingerabdruck“ sehe man in den zunehmenden Katastrophen, die rund um die Welt Leben zerstörten und Existenzen auf die Kippe stellten.

Unter anderen zitierten sie Klimawissenschaftlerin Stephanie Herring von der US- Nationalen Ozean- und Atmosphärenbehörde  NOAA: „Das Wetter der Vergangenheit wird nicht das Wetter der Zukunft sein. Solange wir Treibhausgase in noch nie vorher dagewesenen Ausmaßen ausstoßen, sollten wir davon ausgehen, dass diese Veränderung fortschreiten wird“, so Herring.

Seit 2012 untersucht die Expertin die Verbindungen zwischen Extremwetter und Klimawandel. Seit 2012 wird jedes Jahr eine Analyse herausgegeben, die Wetterdaten mit Klimamodellen vergleicht, um herauszufinden, in welchem Ausmaß einzelne Ereignisse durch menschengemachte Emissionen beeinflusst wurden.

Die Arktis, wie wir sie nie kannten

Im Rahmen des AGU-Treffens veröffentlichte NOAA ihren Jahresbericht über den Status der Arktis. Nach meinem Gefühl hat der Bericht in den Medien weniger Aufmerksamkeit bekommen, als er verdient hätte. Ist einfach zu viel los in der Welt? Oder haben wir uns so sehr an schwindendes Meereis, abtauenden Permafrost und schmelzende Eisschilde gewöhnt, dass ein solcher Bericht keine Schlagzeile mehr wert ist? Ein Bericht, der dokumentiert, „wie der Klimawandel auf unzählige Weisen diese einst zuverlässig gefrorene Region von Grund auf verändert? Wie die zunehmende Hitze und der Eisverlust sie in eine wärmere, weniger gefrorene und weit ungewissere Zukunft transformiert?“

Die Daten der Regierungsbehörde NOAA zeigen, wie sehr sich die Arktis 2021 erwärmt hatte. Grafik: NOAA Climate

Möglicherweise gewöhnen wir uns zu sehr an Rekorde und Superlative. Das im September gemessene diesjährige Minimum der Meereisbedeckung in der Arktis stellte keinen neuen Rekord da. Nach dem Rekordminimum des letzten Jahres gab es in diesem Jahr erwartungsgemäß wieder mehr Eis (zumindest in der Fläche – über die Eisdicke sagen diese Daten nichts) – allerdings weniger als in allen Jahren vor 2007, erklärte Klimatologe Stefan Rahmstorf. „Man sieht hier einen Abwärtstrend überlagert von Schwankungen – genau wie bei der globalen Temperatur, die eine Aufwärtstrend überlagert von Schwankungen zeigt“, so Rahmstorf.

Die mehrjährigen Eisflächen erreichten nur die zweitkleinste Ausdehnung seit 1958. Die Durchschnittslufttemperatur über der Arktis zwischen Oktober 2020 und September 2021 war nur die siebthöchste jeweils gemessene. Die Arktis hat sich wohl bereits so stark erwärmt, dass ein Jahr voller Daten, die extrem von den langjährigen Durchschnittswerten der Zeiten, bevor wir das Klima durcheinander gebracht haben, abweichen, uns einfach nicht mehr schockiert. Der Herbst zwischen Oktober und Dezember 2020 war allerdings tatsächlich der wärmste, der seit 1900 je gemessen wurde. In der Eurasischen Arktis gab es im Sommer 2020 die längste schneefreie Periode seit mindestens 1990. Im Juni 2021 war die Schneebedeckung in der arktischen Region Nordamerikas zum 15. Mal unter dem langjährigen Durchschnitt. Der grönländische Eisschild hat seit 1998 fast jedes Jahr an Masse verloren. Und im August dieses Jahres regnete es zum ersten Mal am höchsten Punkt des riesigen Eisschilds.

Im April 2021 war die Ausdehnung des Meereises im Arktischen Ozean nach dem Winter am niedrigsten seit Anfang der Aufzeichnungen 2010. Das alte, mehrjährige Meereis, das biologisch von besonderer Bedeutung ist, erreichte seine zweitniedrigste Ausdehnung seit Anfang der Aufzeichnungen 1985. Die Gesamtausdehnung des Meereises im September 2021 war die zwölftkleinste jeweils gemessene. Die 15 niedrigsten Ausdehnungen wurden alle in den letzten 15 Jahren gemessen.

Die Autoren des Berichts bezeichnen den erheblichen Rückgang des Eises in der Arktis seit 1970 als einen der „symbolträchtigsten Indikatoren” des Klimawandels. Sie schreiben auch, dass diese Veränderung die Schifffahrt und weitere kommerzielle und industrielle Aktivitäten in entfernteren Teilen der Region und in allen Jahreszeiten ermöglicht hat. Das habe dazu geführt, dass sich mehr Abfall an den Küsten ansammele und viel mehr Lärm im Meer die Kommunikation von Meeressäugern beinträchtige.

Wo einst mehrjähriges Eis den arktischen Ozean bedeckte und auch im Sommer nicht abschmolz, liegt heute dünnes, einjähriges Meereis. Dies hat schwerwiegende Konsequenzen auf die Nahrungsnetze in der Arktis. Grafik: NOAA Cllimate

Außerdem schreite die Versauerung des Meeres im Arktischen Ozean wesentlich schneller voran als in anderen Regionen.

NOAA-Experte Rick Spinrad fasst die Bedeutung der Ergebnisse des diesjährigen Zustandsberichts so zusammen:

„Er zeigt, wie die Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels die Arktisregion in einen dramatisch veränderten Zustand katapultiert, selbst im Vergleich mit der Arktis vor einigen Jahrzehnten.“ Die Trends seien alarmierend und könnten nicht geleugnet werden.

“Wir befinden uns an einem entscheidenden Zeitpunkt. Wir müssen agieren, um die Klimakrise anzugehen“.

Auswirkungen auch in der Antarktis

Die neuesten Meldungen aus der Antarktis sind, wenn das möglich ist, noch erschreckender.

Glaziologen eines britisch-amerikanischen Projekts haben vor einem „dramatischen Wandel“ an dem gigantischen Thwaites-Gletscher in der Antarktis gewarnt. Bereits innerhalb von weniger als zehn Jahren, vielleicht schon in fünf, könne ein auf dem Meer schwimmender Teil an der Vorderseite des Gletschers „zersplittern wie die Windschutzscheibe eines Autos“, warnte der leitende US-Wissenschaftler Ted Scambos von dem Projekt International Thwaites Glacier Collaboration (ITGC) im Gespräch mit der BBC.

Thwaites ist einer der größten Gletscher der Antarktis und für bis zu 4% des Meeresspiegelanstiegs verantwortlich. Die Wissenschaftler haben anhand von aktuellen Satellitenmessungen ein Netz aus viele Kilometer langen Rissen in seinem Schelfeis entdeckt.

Die Möglichkeit, dass der schwimmende „Damm“, der den „Doomsday Gletscher“  zurückhält, bereits innerhalb von 5 Jahren bersten könnte, ist schockierend. Das Eis würde schneller ins Meer fließen und bis zu 25 % mehr zum globalen Meeresspiegel beitragen – um bis zu 65 Zentimeter.

Das Ganze könnte auch das Abschmelzen weiterer Riesengletscher in der Antarktis beschleunigen, was zu einem katastrophalen Anstieg des Meeresspiegels um mehrere Meter führen könnte.

Experten nahmen früher an, dass diese Eisriesen frühestens nach einigen Jahrhunderten zu schmelzen anfangen würden. Nach den neusten Erkenntnissen könnte der Prozess bereits in einigen Jahren losgehen.

Diese jungen Protestierenden haben noch Hoffnung. (Bonn,Deutschland). Bild: I.Quaile

Werden wir niemals lernen?

Haben also die Extremwetterereignisse und Katstrophen des Jahres 2021 die Welt endgültig davon überzeugt, dass wir dringend agieren müssen, um unseren Treibhausgasaustoß zu reduzieren und die globale Erwärmung zu stoppen? Der Autor Beh Lih Yi fasst die Situation treffend zusammen in der Überschrift eines Artikels für Thomson Reuters Foundation:

“In 2021, governments blew hot on 1.5C goal, colder on climate action”, schreibt er. Grob übersetzt – viel heiße Luft um das 1,5°C-Ziel, wenig Aktion. Die Katastrophen des vergangenen Jahres hätten mehr Regierungen der Welt überzeugt, dass man die globale Erwärmung unter 1,5°C halten müsse. Leider gäbe es aber noch eine sehr große Lücke zwischen Ziel und Handeln.

Robert Watson, ehemaliger Vorsitzender des Weltklimarats, warnte, es sei “schwieriger denn je zuvor”, das Ziel einzuhalten. Die Rhetorik sei gut, die bisher versprochenen Emissionsreduzierungen nicht ausreichend. Climate Tracker hat errechnet, dass die bisher gemachten Versprechen der Weltregierungen zu einem bedrohlichen Temperaturanstieg von 2,4°C führen würden.

Seit der Weltklimakonferenz in Glasgow im November hätten sowohl China als auch Indien Firmen angewiesen, mehr Kohle zu fördern, um Energieausfälle zu verhindern. US-Präsident Joe Biden habe US-amerikanische Öl- und Gasfirmen ebenfalls gebeten, ihre Produktion zu erhöhen, um den Preisdruck zu vermindern, erklärte Klimaexperte Watson.

Die Internationale Energieagentur IEA gab bekannt, dass in diesem Jahr voraussichtlich mehr Strom aus Kohle erzeugt werden wird als jemals zuvor.

IEA-Chef Fatih Birol, bezeichnete diese Tatsache als „besorgniserregendes Zeichen“. Kohle sei der größte Verursacher der weltweiten CO2-Emissionen und die Welt befinde sich weit abseits vom Netto-Null-Pfad.

China und Indien seien für zwei Drittel der globalen Kohlenachfrage verantwortlich, sagte Keisuke Sadamori, der für Energiemärkte und Sicherheit bei der Internationalen Energieagentur zuständig ist. Die beiden Volkswirtschaften, die von der Kohle abhängig sind und zusammen eine Bevölkerung von fast drei Milliarden hätten, seien hier die Schlüsselländer. Die Netto-Null-Versprechen von vielen Ländern, darunter diese beiden, sollten für den Abkehr von der Kohle entscheidend sein. Allerdings sei das in den IEA-Prognosen für die nahe Zukunft noch nicht sichtbar. Es gäbe noch eine große Lücke zwischen Absichten und tatsächlichem Handeln.

Fatih Birol beschrieb die Ergebnisse der IEA-Analysen als „ernüchternden Realitätscheck für die Politik.“

Klare Botschaft einer jungen Aktivistin in Deutschland. Bild: I.Quaile

Klimakonferenz in Glasgow: Hausaufgaben statt Ergebnisse

Die UN-Klimakonferenz im schottischen Glasgow verfehlte das Ziel, den Ländern der Welt ausreichende Zusicherungen geschweige denn konkrete Maßnahmenkataloge zu entlocken, um die globale Erwärmung unter 1,5°C zu halten.

Klimapolitikexperte Niklas Hohne vom deutschen NewClimate Institute stellte fest, dass obwohl mehr Regierungschefs das 1,5°C-Ziel befürworteten, die Diskrepanz zwischen diesen Aussagen und der Realität 2021 noch größer geworden sei.

Wir wissen, dass sich die Erde bereits um die 1,2° Grad Celsius erwärmt hat. Hier in Deutschland liegt die Zahl schon bei 1.6°C. Nach neuesten Berichten erwärmt sich die Arktis sogar viermal so schnell wie der globale Durchschnitt.

Trotz der zahlreichen Katastrophen des letzten Jahres ist der Wandel, den wir dringend brauchen, nicht in Sichtweite. Lippenbekenntnisse gibt es genug. Allerdings scheint die fundamentale Bereitschaft, unseren Lebensstil, unsere Gesellschaften und unsere Volkswirtschaften ab sofort grundlegend zu ändern, um die Welt für zukünftige Generationen zu sichern, nicht – oder nicht in ausreichendem Maße – vorhanden zu sein.

Im Januar 2021 beteuerten in einer weitreichenden Umfrage durch die Vereinten Nationen, Zweidrittel der Befragten, der Klimawandel stelle einen “globalen Notstand” da. Das UN-Entwicklungsprogramm UNDP hatte 1,2 Millionen Menschen, darunter viele junge Leute, in 50 Ländern befragt. Laut den Ergebnissen erwarteten Menschen überall in der Welt, dass ihre Politiker die großen Schritte übernehmen, die notwendig wären, um den Klimawandel aufzuhalten – selbst wenn das in ihren eigenen Ländern weitreichende Veränderungen bedeuten würde.

Eine im Vorfeld von COP26 von der University of York und Global Future durchgeführte Umfrage ergab, dass die Mehrheit der Befragten glaubten, dass der Klimawandel bedeutendere Auswirkungen auf die Menschheit hätte als COVID-19. 78% der Befragten hatten Angst,  41% sogar sehr große Angst.

Allerdings zeigte eine Umfrage im Herbst 2021, dass, obwohl fast 80% der Befragten über die Klimakrise besorgt seien, fast die Hälfte – 46 Prozent –keinen Grund sah, Ihr eigenes Verhalten zu ändern. Sie warteten darauf, dass ihre Regierungen etwas unternehmen.

Vor einem Jahr schrieb ich an dieser Stelle, dass die Umweltorganisation der Vereinten Nationen UNEP in der wachsenden Anzahl von Ländern, die sich verpflichtet hätten, bis zur Mitte des Jahrhunderts das Netto-Null-Ziel zu erreichen, die bedeutendste und ermutigendste Entwicklung in der Klimapolitik im Jahr 2020 sah. Es bleibe abzuwarten, ob und wie schnell das umgesetzt würde, hatte ich geschrieben. In meinem Heimatland Schottland gibt es einen Spruch: egal wie gut der Pudding aussieht; man kann ihn erst beurteilen, wenn er gegessen wird. Jetzt ist wieder ein Jahr zu Ende. Was den Klimawandel angeht, war es ein enttäuschendes. Im Pudding fehlten wohl noch einige wichtige Zutaten.

Aufgeben ist keine Option: Wiederaufbau in Dernau an der Ahr, Dezember 2021. Bild: I.Quaile
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