Wärmer, Nasser, dunkler: was ist los im ‚Kalten Norden‘? | Polarjournal
Eine immer nassere Tundra für Rentiere in der Arktis? (Foto: I. Quaile)

2022 brachte der Arktis außergewöhnliche Hitze und Eisschmelze – mit Konsequenzen für den ganzen Planeten. Vor dem Hintergrund des russischen Kriegs gegen die Ukraine ist der Kampf gegen den Klimawandel ins Stocken geraten (in den Hintergrund geraten?) Höchste Zeit, um den Treibhausgasausstoß zu kappen und die Energiewende zu beschleunigen.

Als ich ein Kind war, lernte ich, die Arktis sei eine “kalte Wüste”, also eine Region, wo das Klima sehr kalt und sehr trocken sei. Ich war jetzt lange nicht mehr in einer Schule. Ich gehe aber davon aus, dass die Kinder heutzutage ein anderes Bild vom hohen Norden vermittelt bekommen.

Zahlreiche Forschungsergebnisse, die in diesem Sommer veröffentlicht wurden, lassen keine Zweifel übrig über das Ausmaß der Veränderungen, welche die Arktis heimsuchen.

Fangen wir mit den Temperaturen an. Der eisige Norden unseres Planeten erwärmt sich mit dem Rest der Welt. Zahlreiche Studien berichteten in den letzten Jahren die Arktis erwärme sich zweimal, mehr als zweimal, sogar dreimal so schnell wie der globale Durchschnitt. Das Phänomen nennt man arktische Amplifikation. Jetzt kommt eine im August dieses Jahres in Nature veröffentlichte Studie zum Schluss, dass sich die Arktis seit 1979 fast viermal so schnell wie der Rest der Welt erwärmte. Die Forscher nutzten dazu mehrere Datensätze. Ihre Ergebnisse verglichen sie mit den Berechnungen der gängigen Klimamodelle und fanden heraus, dass letztere die vierfache Erwärmungsrate, die tatsächlich von 1979 bis 2021 gemessen wurde, nur ganz selten vorhergesagt hatten.

Diese Ergebnisse zeigten entweder, dass die viermal so starke Erwärmung ein sehr unwahrscheinliches Ereignis darstellte – oder aber, dass die Klimamodelle die Arktische Amplifikation systematisch unterschätzen, so die Wissenschaftler. Besorgniserregend?

Die Arktis schmilzt wie Eis an der Sonne. (Foto: I. Quaile)

Regen in der ‘Wüste‘

Spitzbergen und die anderen Inseln der Svalbard-Gruppe gehören zur ‚Arktischen Wüste‘. In den letzten zehn Jahren wurden aber an der Wetterstation in Ny Ålesund, im Nordwesten Svalbards einige extreme Regenereignisse registriert.  2012, 2016 und 2018 wurden die extremsten Niederschläge seit Anfang der Messungen 1974 gemessen. Im Oktober 2016 kam es dadurch in Longyearbyen mehrmals zu Erdrutschen.

In einer im Juni 2022 veröffentlichten Studie kommen Professor Malte Müller vom Norwegian Meteorological Institute, Timo Kelder von der Loughborough University and Cyril Palerme von der University of Oslo zu dem Schluss, dass in allen drei Fällen eine Verbindung zum Klimawandel bestehe.

Die Forscher untersuchten viele Modelle und Simulationen und fanden, dass sich die Wahrscheinlichkeit extremen Niederschlags über Svalbard in den letzten vier Jahrzehnten erhöhte. Sie führen das auf den Rückgang der Meereisausdehnung östlich von Grönland zurück. Das Meereis schütze die Westküste Svalbards normalerweise vor feuchten Luftströmen aus dem Süden. Mit dem zu erwartenden weiteren Rückgang des Meereises östlich von Grönland seien solche Extremniederschläge noch öfter zu erwarten, so die Wissenschaftler.

Der Weihnachtsmann im Regen? – Eine Klimaschutzkampagne für jüngere – und nicht mehr so junge Menschen.

Versauerung des Meeres

Die schnelle Erwärmung und der daraus resultierende Verlust an Meereis in den letzten Jahrzehnten verändern auch die pH-Werte des Ozeans im hohen Norden.  Wegen ihrer geringeren Temperaturen werden die Polarmeere als erste von der Ozeanversauerung betroffen sein. Das kühlere Wasser nimmt mehr Kohlendioxid aus der Atmosphäre auf. Wenn die Eisbedeckung schmilzt, sinkt der Salzgehalt, und das süßere Wasser versauert noch schneller. Zudem gibt schmelzendes Eis zusätzliche Wasseroberflächen frei, die wiederum mehr Kohlendioxid aufnehmen können. Im September 2022 fanden Forscher der Jimei University in China sowie der University of Delaware in den USA heraus, dass der Meereisverlust die Versauerung des westlichen Arktischen Ozeans drei- bis viermal so stark herantreibt, wie in anderen Meeresgebieten. Sie verglichen Daten aus der Arktis zwischen 1994 und 2020 mit Daten aus anderen Meeresregionen.

Wissenschaftler untersuchen die Versauerung des Meeres bei Spitzbergen (Foto: I.Quaile)

Im Gespräch mit der britischen Zeitung, Guardian sagte Wei-Jun Cai, einer der Autoren, die Forscher seien geschockt gewesen. Die Veränderungen in der Chemie des Meerwassers würden gigantische Auswirkungen auf das Leben im Meer haben.

Die zunehmende Versauerung macht allen Organismen, die Kalk bilden, also für ihre Schalen oder Skelette, das Leben schwer. Das betrifft Korallen, Muscheln, Schnecken, Seeigel und Seesterne, aber auch Fische und andere Organismen. Einige der kalkbildenden Arten werden im Zukunftsozean nicht mehr konkurrenzfähig sein. In der Arktis könnte das Meerwasser laut Untersuchungen bereits innerhalb weniger Jahrzehnte korrosiv werden, so dass sich die Schalen und Skelette mancher Meeresbewohner auflösen.

Grönland: Eisinsel im Wandel

Grönland ist die größte Insel der Welt und zu fast 80 Prozent von Eis bedeckt. Die Eiskappe ist durchschnittlich 2,3 Kilometer dick und erstreckt sich über 1,7  Millionen Quadratkilometer. Sie enthält um die acht Prozent des Süßwassers auf der Erde. Allerdings verändert der Klimawandel die Insel rasch und dramatisch.

Das Grönlandeis. (Foto: I. Quaile)

Sollte die grönländische Eiskappe komplett abschmelzen, würde der Meeresspiegel nach wissenschaftlichen Berechnungen  um ca. sieben Meter ansteigen. Je nachdem wie schnell das passierte, wären die Auswirkungen weltweit katastrophal, da fast ein Drittel der Weltbevölkerung in der Nähe einer Küste wohnt.

In einem Gastbeitrag für Carbon Brief analysieren  Dr Martin Stendel und seine Kollegin Dr Ruth Mottram vom Danish Meteorological Institute (DMI) in Kopenhagen, das zum Polar Portal gehört, die Entwicklung des Eisschilds 2022. Am Ende des Sommers in der nördlichen Halbkugel, das normalerweise als Abschluss der Schmelzsaison auf dem Grönlandeisschild betrachtet wird, konnten die Wissenschaftler bestätigen, dass Grönland seit mehr als einem Vierteljahrhundert jedes Jahr Eis verloren hat.

Ein nasser und kühler Sommer endete mit einem massiven Schneefall, so die Forscher. Trotz alledem verlor der Eisschild in den 12 Monaten von September 2021 bis August 2022 84 Gt Eis. Einen Nettozuwachs an Eis erlebte Grönland zum letzten Mal 1996.

September bricht weitere Rekorde

Der Beitrag erschien am 22. September. Am 6. Oktober veröffentlichte Daten belegten, dass die Eisinsel im Monat September mehr Rekordtemperaturen und –schmelze erlebte:

Eine solche späte Hitzewelle und Schmelzereignis, wie sie die Insel vom 2. – 5. September erlebte, hatte es seit Anfang der ständigen Satellitenmessungen vor 44 Jahren nicht gegeben, so die US-Behörde National Snow and Ice Data Centre (NSIDC). Am Höhepunkt des Ereignisses am 3. September war mehr als ein Drittel (36 Prozent) des Eisschildes – ca. 600‘000 Quadrat Kilometer – von einer Schmelze an der Oberfläche betroffen.

Grönlandschmelze bedroht entfernte Küstenmetropole

Der Eisverlust vom Grönlandeisschild gehört zu den größten Verursachern des gegenwärtigen Meeresspiegelanstiegs. In einer Ende August 2022 in Nature Climate Change veröffentlichten Studie fanden Leitautor Jason Box und Kolleg*innen heraus, dass der bis heute durch den Klimawandel verursachte Eisverlust vom Eisschild bereits einen zukünftigen Anstieg des Meeresspiegels von 274 mm bedeutet, egal welchen Weg die Welt in der Bekämpfung des Klimawandels einschlägt.

Das ist eine beängstigende Nachricht.

Die Zahl ist höher als in anderen Vorhersagen – mehr als doppelt so viel wie bisher angenommen. Der Bericht des Weltklimarats vom letzten Jahr ging von einem Anstieg des Meeresspiegels um 6 bis 13 Zentimeter bis 2100 aus, der durch das Abschmelzen des Grönlandeises verursacht werden könnte.

Die Forscher nutzten Satellitenmessungen und Daten von dem Zeitraum zwischen 2000 und 2019.

Für die Untersuchung betrachteten die Wissenschaftler das Eis im Gleichgewicht, erklärt Franz Alt in einer Zusammenfassung für Sonnenseite.:

„ In einem perfekten Gleichgewicht fällt der Schnee in den grönländischen Bergen, füllt sich auf und verdickt die Gletscherflanken, wodurch das Schmelzen an den Rändern ausgeglichen wird. Doch in den letzten Jahrzehnten ist die Auffüllung zurückgegangen und das Schmelzen hat zugenommen, was zu einem Ungleichgewicht geführt hat.“ Alt zitiert den Mitautor der Untersuchung, William Colgan, Glaziologe beim Geologischen Dienst von Dänemark und Grönland: „Die Autoren der Studie untersuchten das Verhältnis zwischen dem, was hinzukommt, und dem, was verloren geht, und berechneten, dass 3,3 % des grönländischen Gesamteisvolumens schmelzen werden, unabhängig davon, was mit der weltweiten Reduzierung der Kohlenstoffverschmutzung geschieht“, so Colgan.

„Eine schockierende Realität“

In einem Video zur Studie erklärt Leitautor Jason Box: (meine Übersetzung aus dem Englischen)

 „In dem so gut wie sicheren Fall, dass sich das Klima weiter erwärmt, wächst der ‚verpflichtete‘ Meeresspiegelanstieg weiter, und das unabhängig von irgendwelchen vorhersehbaren Klimamaßnahmen. Das Wasser ist bereits unterwegs und wird irgendwann ins Meer fließen. Unsere Methode kann zwar keinen Zeitplan für den Meeresspiegelanstieg liefern. Daten aus Beobachtungen deuten aber darauf hin, dass der höchste Anteil dieses unvermeidbaren Eisverlusts und des resultierenden Meeresspiegelanstiegs noch in diesem Jahrhundert stattfinden können“, so Box.

Gängige Eisschildmodelle vernachlässigten wichtige Faktoren wie die Schmelze unter Wasser, die Verdunklung der Eisoberfläche bei Schneemangel oder  Erwärmung durch die Zunahme an Schmelzwasserinfiltration des Eises.

Jason Box weiter: „Unsere Ergebnisse konfrontieren uns im Vergleich mit den bisherigen Projektionen für den Meeresspiegelanstieg mit einer schockierenden Realität: der bisherige Eisverlust hat uns schon zu einem weit höheren Anstieg verpflichtet, als dass was die Modelle bis zum Ende des Jahrhunderts voraussagen – selbst, wenn sie von sehr hohen Emissionen ausgehen. Unsere Zahlen sind doppelt so hoch und beinhalten noch nicht mal die zukünftige Erwärmung.“

Gleichgewicht unwiederbringlich verloren?

Der Grönlandeisschild gehört zu den wichtigen Komponenten des Erdklimasystems. Der Meeresspiegelanstieg ist nicht die einzige Auswirkung des schmelzenden Eises. Wenn das Eis schneller schmilzt, breitet sich das leichtere Süßwasser wie eine Art Teppich über dem Salzwasser des Nordatlantiks aus. Die Veränderung des Salzgehalts im Meer könnte den Golfstrom beeinflussen sowie die Zirkulationsmuster im Nordatlantik, die das Wetter in Europa steuern. Zusammen mit dem Verlust des arktischen Meereises könnte dies die Zirkulation des Ozeans weltweit drastisch verändern.

Auch der Hitzetransfer in der Atmosphäre wäre betroffen. Wenn sich die polaren Regionen erwärmen, verringert sich der Temperaturunterschied zwischen dem Äquator und den Polen. Das verändert die globalen Zirkulationsmuster, die vom Temperaturunterschied gesteuert werden. Damit beeinflusst die Erwärmung der Arktis das Wetter in weit entfernten Regionen.

Wissenschaftler befürchten, die Eisschmelze könnte bereits einen “Kipppunkt” erreicht haben. Das sind Entwicklungen, die ab einem bestimmten Punkt auch durch beste Gegenmaßnahmen nicht mehr umgekehrt werden können, selbst wenn die Erderwärmung rückgängig gemacht werden würde. Der Prozess beschleunigt sich irgendwann selbst.

In einer kürzlich veröffentlichten Einschätzung der wichtigsten Klimakipppunkte kommen Forscher um David McKay von der Stockholm University zu dem Schluss, dass schon bei einer Erwärmung um 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau mehrere Kipppunkte überschritten werden könnten.  Diese Grenze könnte bald erreicht werden. Zu den Kippelementen, die dann möglicherweise kritisch werden könnten, zählen die Forscher die beiden Eisschilde in Grönland und in der Westantarktis. Unter pessimistischsten Annahmen, fasst Sven Titz in der Neue Züricher Zeitung zusammen, sind die Schwellenwerte für deren dauerhaften Kollaps sogar heute schon überschritten.

Zeit, die Pariser Klimaziele zu aktualisieren?

Nach der neuen Bewertung riskiert selbst die bisherige Erwärmung von 1°C das ‚Kippen‘ einiger wichtigen Klimafaktoren. Die Pariser Klimavereinbarung hatte ‚weit unter 2°C, möglichst unter 1,5°C‘ als Obergrenzen gesetzt. Die Autoren des neuen Berichts bezweifeln, dass selbst die untere Grenze uns vor den Risiken durch Kipppunkte schützen würde.

Die Welt bewegt sich zurzeit auf eine Klimaerwärmung von 2 bis 3°C zu.

„Unsere Analyse liefert starke wissenschaftliche Beweggründe für dringendes Handeln, um dem Klimawandel Einhalt zu gebieten“, schreiben die Wissenschaftler.

Eine schlagkräftige Untertreibung?

Es mangelt nicht an aktuellen Nachweisen, dass sich der Klimawandel heute schon stark und manchmal tödlich auf unseren Planeten auswirkt.

In den letzten Monaten dominierten zahlreiche Extremwetterereignisse die Schlagzeilen. Hitzewellen in Europa, die Flut in Pakistan, Hurrikane in der Karibik und in den USA. Viele Regionen der nördlichen Halbkugel erleben anhaltende Dürren. Auch China leidet unter Extremwetter.

In einem Gastbeitrag für die britische Zeitung Guardian warnen Klimaexperten Michael E. Mann and Susan Joy Hassol, dass der Hurrikan „Ian“, der zu den stärksten in der amerikanischen Geschichte gehörte, keine Anomalie darstelle, sondern ein „tragischer Vorgeschmack der Zukunft“.

Das gilt auch für die Dürren, Hitzewellen und Fluten, die wir zurzeit in den unterschiedlichen Weltregionen erleben.

Klimaschutz hinkt hinterher

Die langsame Geschwindigkeit, mit der wir Maßnahmen umsetzen, um den Treibhausgasausstoß zu begrenzen und die globale Erwärmung aufzuhalten, reflektiert die Dringlichkeit der Situation nicht. Der russische Krieg gegen die Ukraine und die daraus resultierende Energiekrise lenken vom Klimanotstand ab und verlangsamen den Ausstieg aus fossilen Energien.

In meinen düsteren Momenten frage ich mich, ob das alles nicht eine willkommene Ausrede ist, um Kohle, Öl und Gas noch länger verbrennen zu können und Veränderungen unseres Lebensstils und unseres Wirtschaftssystems aufzuschieben.

Der Krieg selbst führt zu höheren Emissionen. Unerwartete Ereignisse, wie die Entweichung von großen Methanmengen nach den Nord Stream Pipeline-Explosionen tragen weiter zur Klimakrise bei.

Unsere Industriegesellschaft und unser Wirtschaftssystem sind noch viel zu stark von Strom aus fossilen Quellen abhängig. Gewinn ist wichtiger als Umweltschutz.

Global Climate Strike, Bonn, 23.9.2022. (Foto: I. Quaile)

Auf der Suche nach positiven Zeichen in diesen gefährlich dunklen Zeiten stoße ich auf einen Blog von Michael Liebreich, Bloomberg NEF. Der Gründer von Bloomberg New Energy Finance schlägt vor, es möge uns trösten, dass der massive Anstieg des Energiepreises 2022 zu gegebener Zeit in die “Große Beschleunigung der Sauberen Energie” übergehen wird. Präsident Putin habe möglicherweise einen Prozess in Gang gesetzt, der “die fossilen Energiereserven, auf denen sein imperialistischer Ehrgeiz aufbaut, schneller überflüssig machen wird”. (Meine Übersetzung aus dem Amerikanischen).

Er fügt allerdings hinzu: “Man kann nur hoffen”.

Die klimatischen Überlegungen reichten bisher offenbar nicht aus, um uns zum notwendigen Handeln zu bewegen, so Liebreich weiter. Diese Krise zeige aber, dass das, was lange als „alternative Energie“ abgetan wurde, heutzutage eine echte Alternative darstellt.

Allerdings wird in Europa und in China aufgrund der Russland-Krise wieder mehr klimaschädigende Kohle verbrannt. Selbst hier in Deutschland, wo der Wirtschafts- und Klimaminister der Grünen Partei angehört, wird wieder mehr Kohle verfeuert.

Liebreich sieht das als kurzfristiges Phänomen. Ich hoffe, dass ist auch so. Aber wo stehen wir jetzt?

Die Emissionen werden sich bald wieder auf dem Plateau befinden, auf dem sie sich seit einem Jahrzehnt befinden, so der Finanzexperte. Warum löst das bei mir kein Freudentaumel aus?

Ich bin fest davon überzeugt, dass die Erde nicht länger auf Liebreichs „Große Beschleunigung der Sauberen Energie“ warten kann. Der Strom aus sauberen Energiequellen muss bis 2030 verdoppelt werden, um den globalen Temperaturanstieg zu begrenzen, heißt es in einem neuen Bericht der Weltwetterorganisation WMO: „Die elektrische Versorgung aus sauberen Energiequellen muss sich bis 2030 verdoppeln um den globalen Temperaturanstieg zu begrenzen. Ansonsten könnte der Klimawandel die Energie- (und die planetare) Sicherung unterlaufen werden“, heisst es im Bericht.

Wir konnten große Geldsummen mobilisieren, um die Coronakrise anzugehen. Wir finden Geld, um die angegriffene Ukraine zu unterstützen. Ist es nicht höchste Zeit, um massive Ressourcen in die Bekämpfung der Klimakrise zu investieren? Eine Krise, die uns und unseren Heimatplaneten bedroht?

Unsere Regierungen müssen handeln – jetzt und auf der UN-Klimakonferenz COP27, die in einigen Wochen in Ägypten stattfinden wird.

Unsere Wirtschaft muss klimaneutral werden.

Wir müssen alle unseren Verbrauch an Energie und natürlichen Ressourcen überdenken.

Es ist Zeit, für die Erde und das Klima Verantwortung zu übernehmen.

Es geht nicht nur um künftige Generationen. Vielleicht wird der Egoismus die endgültige Motivation liefern. Der Klimawandel trifft uns heute. Jetzt. Diese Krise können wir nicht aussitzen.

Link zum Blog von Dr. Irene Quaile-Kersken:

Aktueller Blog: https://iceblog.org

Älterer Blog: https://blogs.dw.com/ice/ 

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