Nach Longyearbyen ist Barentsburg die zweitgrösste Ortschaft auf Svalbard. Die russische Bergbausiedlung ist bei Touristen ein beliebtes Ausflugsziel. Von dort aus können geführte Touren in das Innere der Insel unternommen werden. Gestern Donnerstag, 20. Februar war eine Gruppe von fünf Touristen aus Deutschland, Grossbritannien und Südafrika mit zwei lokalen Führern südlich von Barentsburg unterwegs, als sie von einer Lawine überrascht wurden. Zwei Touristen konnten nur noch tot geborgen werden. Alle Rettungskräfte aus Longyearbyen und Barentsburg wurden kurz nach dem Unfall aufgeboten.
Die Behörden in Longyearbyen erklärten, dass sie gegen 15 Uhr informiert worden waren, dass zwei Touristen aus einer fünf-köpfigen Gruppe nach einem Lawinenabgang vermisst würden. Die Gruppe sei auf einer Schneemobil-Tour gewesen und sei beim Fridtjov-Gletscher südlich von Barentsburg von der Lawine überrascht worden. Rettungsteams inklusive eines Lawinensuchhundes wurden sofort per Hubschrauber und Schneemobilen losgeschickt. Doch aufgrund schlechter Witterungsbedingungen konnte der Hubschrauber nicht vor Ort landen, sondern musste bei Trekanthytta landen und von dort aus mit Schneemobilen zum Unglücksort fahren. Gegen 17 Uhr erreichten die Rettungskräfte die Verunglückten und konnten nur noch den Tod der beiden Touristen feststellen.
Die Gruppe war von Barentsburg aus mit zwei Guides vom lokalen Unternehmen Grumant Arctic Travel Company unterwegs. Neben den Rettungskräften aus Longyearbyen waren auch Teams aus Barentsburg an der Rettungsaktion nach dem Unglück beteiligt, wie Medien mitteilen. Gleichzeitig neben der Rettungsaktion richteten die Behörden in Longyearbyen einen Krisenstab und ein Evakuations- und Informationszentrum für Verwandte ein. Arid Olsen, der Chef des Gemeinderates in Longyearbyen, erklärt gegenüber Svalbardposten: «Wir haben alle Massnahmen ergriffen und alle Kanäle entsprechen informiert. Im Moment gelten aber unsere Gedanken den Verunglückten, den Opfern und ihren Hinterbliebenen. Das Unglück hat auch die Überlebenden und die Tourgesellschaft stark getroffen. Die Gemeinde Longyearbyen ist für seine Nachbargemeinde in allen Fällen da, wenn sie uns brauchen.» Weitere Informationen werden gemäss den Behörden in Longyearbyen erst folgen, nachdem die Hinterbliebenen und Verwandten in Deutschland von den entsprechenden Stellen benachrichtig worden sind.
Quelle: Svalbardposten