China plant Station am Südpol des Mondes | Polarjournal
China hat grosse Pläne und möchte in den nächsten Jahren die Mondforschung ausdehnen. (Foto: CNSA)

China hat Machbarkeitsstudien für die vierte Phase seines Mond-Erkundungsprogrammes abgeschlossen und wird voraussichtlich in Zukunft eine internationale Forschungsstation am Südpol des Mondes errichten, sagte Weiren Wu, der Chefdesigner des chinesischen Mond-Erkundungsprogrammes. Um dieses Ziel zu erreichen unterzeichneten die Raumfahrtbehörden von China und Russland ein ‘Memorandum of Understanding’ über die Zusammenarbeit beim Bau der Internationalen Mondforschungsstation.

Die Unterzeichnung des ‘Memorandum_of_Understanding’ erfolgte virtuell. Russland und China haben Pläne für eine gemeinsame Station entweder auf der Mondoberfläche oder in ihrer Umlaufbahn vereinbart. (Foto: CNSA)

Wie die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtet sagte Weiren Wu in einem Interview, dass drei Missionen für die vierte Phase des Monderkundungsprogrammes geplant sind. Das Programm umfasst die Entnahme von Mondproben vom Südpol durch die Mondsonde Chang’e-6 in den Jahren 2023 oder 2024. Später folgen detaillierte Untersuchungen der Ressourcen am Südpol des Mondes durch Chang’e-7 und die Erprobung von Schlüsseltechnologien zur Vorbereitung des Aufbaus der Mondforschung Station von Chang’e-8.

Wu erklärte, dass es am Südpol des Mondes einen polaren Tag und eine polare Nacht geben könnte, wie am Nord- und Südpol der Erde. Die Rotationsperiode des Mondes entspricht seiner Rotationsperiode, die beide 28 Tage betragen. Daher kann es am Südpol des Mondes mehr als 180 aufeinanderfolgende Lichttage geben, was für Astronauten, die wissenschaftliche Forschungen durchführen, äußerst praktisch wäre.

Bevor am Südpol des Mondes eine Forschungsstation aufgebaut wird, werden noch einige Sonden die Gegend untersuchen. (Foto: Xinhua)

Am 9. März 2021 unterzeichneten Zhang Kejian, Leiter der China National Space Administration und Dmitry Rogozin, Generaldirektor von Roscosmos, ein ‘Memorandum of Understanding’ zum Bau einer internationalen wissenschaftlichen Forschungsstation auf dem Mond.

Das Abkommen über die Mondstation markiert die jüngste Entwicklung um Pekings Bemühungen, den Mond zusammen mit dem russischen Partner, sowie mit Rivalen wie der NASA zu erkunden, die nach einem vom Kongress verabschiedeten Gesetz im Jahr 2011 nicht mit China zusammenarbeiten dürfen.

China verzeichnet Erfolge in der Erforschung des Mondes. Chang’e 5 startete am 23. November 2020 und landete wohlbehalten am 1. Dezember im Oceanus Procellarum im Westen der erdzugewandten Mondseite. Es handelt sich um die erste Rückführmission der Chinesen und die erste seit einer sowjetischen Mission 1976. Die Sonde ist mit den Gesteinsproben am 16. Dezember wieder auf die Erde gelandet. (Foto: CNSA)

Wu sagte, dass China und Russland im Rahmen der Absichtserklärung ihre Erfahrungen in den Bereichen Weltraumwissenschaft, Forschung und Entwicklung sowie ihre Weltraumausrüstung und -Technologie nutzen würden. Die beiden Länder werden gemeinsam einen Zeitplan für den Bau einer internationalen Mondforschungsstation ausarbeiten, der bei der Planung, Gestaltung, Entwicklung und Durchführung des Projekts eng zusammenarbeitet, so Wu.

PolarJournal, Heiner Kubny

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