Venturi-Antarctica – emissionsfrei in die Antarktis | Polarjournal
Dieses Fahrzeug der Marke Venturi nutzt Elektro- und Photovoltaikmodule zur Erforschung der Antarktis. Auch das Design spielte bei der neusten Generation von Venturi-Antarctica eine wichtige Rolle. (Foto: Venturi)

Der monegassische Hersteller von Hochleistungs-Elektrofahrzeugen «Venturi» hat am 5. Juni, dem Weltumwelttag, die nächste Generation des Geländefahrzeuges für die Antarktis vorgestellt. Das weltweit erste emissionsfreie Polarforschungsfahrzeug wird im Dezember 2021 in der belgischen Princess Elisabeth Antarctica-Forschungsstation stationiert. Der Antrieb mit Raupen ist aufgrund der vorhandenen Eis und Schneedecke in der Antarktis natürlich ein Muss. Dem Design wurde viel Beachtung eingeräumt. Das Fahrzeug wirkt auf den ersten Blick futuristisch, hat aber eine klare Linienführung. Die orange Farbe hebt sich offensichtlich deutlich von der Szenerie ab.

Am 1. Juni, während seines Besuchs von Prinz Albert II bei Venturi, wurde Venturi-Antarctica der neusten Generation zum ersten Mal gezeigt. Die offizielle Vorstellung fand am 5. Juni statt. (Foto: Venturi)

Nach seiner Rückkehr von einer Reise in die Antarktis im Jahr 2009 bemerkte der monegassische Fürst Albert gegenüber Venturi-Präsident Gildo Pastor, dass die dortigen Forschungsstationen keine umweltfreundlichen und schadstofffreien Fahrzeuge hätten. Daher bat die ‘Prince Albert II Foundation’ Venturi soll eine emissionsfreie Lösung entwickeln, um Passagiere und Ausrüstung zu und von den wissenschaftlichen Forschungsstandorten zu transportieren.

Drei aufeinander folgende Versionen des Fahrzeugs wurden entworfen. Am 1. Juni 2021 wurde die neuste Generation in den Werkstätten von Venturi vorgestellt. Das Fahrzeug wird ab dem 7. Dezember 2021 in der belgischen Forschungsstation Prinzessin Elisabeth Antarctica in Betrieb sein.

Auf den umklappbaren Sitzbänken kann Venturi-Antarctica bis zu sechs Personen befördern, inklusive Ausrüstung. Das Fahrzeug ist 3,4 Meter lang und 2,18 Meter hoch. (Foto: Venturi)

Die Karosserie und das Styling des Fahrzeuges wurden von Sacha Lakic entworfen, dem Designer, mit dem Venturi seit vielen Jahren eng zusammenarbeitet. Seine Vision umschifft geschickt die technischen Zwänge der Forschungs- und Entwicklungsabteilung, die hauptsächlich mit der Wärmedämmung des Fahrzeugs, der Größe der Batterie und der Rohrstruktur des Chassis zu tun haben.

Auch Sacha Lakic ist die Herausforderung gelungen, ein Design zu entwickeln, das vielseitig einsetzbar ist und gleichzeitig den richtigen Komfort für die Fahrzeuginsassen gewährleistet. Auf den umklappbaren Sitzbänken kann Venturi-Antarctica bis zu sechs Personen befördern, inklusive Ausrüstung und einer zweiten Batterie, um die anfängliche Reichweite von 50 Kilometern zu erhöhen.

Das Fahrzeug hält Temperaturen von bis zu -70 Grad stand, ohne dass die Batterie in ihrer Leistung beeinträchtigt wird. Venturi hat sich für den Antrieb des Explorationsfahrzeugs für zwei Elektromotoren entschieden, und um Ladeprobleme zu vermeiden, besteht die Möglichkeit, sowohl über eine Steckdose als auch über Solarenergie aufzuladen. Die Ladezeit beträgt je nach Kontext 2 bis 18 Stunden. Das Gewicht des Fahrzeuges beträgt 2,5 Tonnen. 

Die erste Generation von Venturi-Antarctica war mit seinem futuristischen Aussehen noch nicht ganz ausgereift. Vor allem waren die Platzverhältnisse eher bescheiden, zudem wurde der Antrieb noch verbessert. (Foto: Venturi)

„Mit dem Venturi-Antarctica erhalten Wissenschaftler ein effizientes, einfach zu handhabendes Fahrzeug mit sehr guter Leistung. Sie werden in der Lage sein, ihre Forschung unter optimalen Bedingungen durchzuführen, ohne Orte zu verschmutzen, an denen die Qualität der Analysen bis zum letzten Molekül genau sein muss. Wir sind stolz darauf, eine technologische Lösung entwickelt zu haben, die den uns von der ‘Prince Albert II Foundation’ übertragenen Auftrag erfüllt.” meinte Gildo Pastor, Präsident von Venturi.

Heiner Kubny, PolarJornal

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