Verirrter Seeleopard taucht in Neuseeland auf | Polarjournal
Ein Seeleopard, der normalerweise in der Antarktis zu finden ist, ist in der Lyall Bay aufgetaucht. (Foto: Bradley Garner)

Ein normalerweise in der Antarktis vorkommender Seeleopard ist in der Lyall Bay in Wellington, auf der Nordinsel Neuseelands, aufgetaucht. Die Robbe, die normalerweise das antarktische Packeis bewohnt, wurde letzte Woche im Hundeauslaufbereich des Strandes gesichtet. Dave Lundquist, technischer Berater des DOC für Meerestiere, sagte, die Robbe scheine in gutem Zustand zu sein und würde sich wahrscheinlich nur ausruhen. Er forderte die Öffentlichkeit auf, um das Tier einen großen Bogen zu machen und Hunde an der Leine zu führen.

Vom Sicherheitsdienst aufgestellte Schilder warnen Strandbesucher vor dem Seeleoparden. (Foto: Nick James)

Das DOC (Department of Conservation) forderte die Menschen auf, den Seeleoparden, der am Strand von Lyall Bay gesichtet wurde, zu respektieren und Abstand zu halten.

„Obwohl sie am Strand träge aussehen, können sich Seeleoparden sehr schnell bewegen. Sie sind große natürliche Feinde und die größten ihrer Arten können bis zu 500 kg schwer werden. Sie haben einen starken Biss und können aggressiver sein als Pelzrobben.“

Das DOC rät den Besuchern des Strandes mindestens 20 Meter vom Seeleoparden entfernt zu bleiben und ihre Hunde unter Kontrolle zu halten. „Versuchen Sie, die Robbe nicht zu erschrecken.“

Der verirrte Seeleopard ist mindestens 3.300 Km von seiner ursprünglichen ‘Heimat’ entfernt. (Grafik: Heiner Kubny / Google Earth)

Der Seeleopard (Hydrurga leptonyx) ist eine in südpolaren Gewässern verbreitete Robbe. Seinen Namen bekam er aufgrund seines gefleckten Fells. Der Seeleopard bewegt sich rund um den antarktischen Kontinent am Rande des Packeises.

Neben dem Schwertwal ist der Seeleopard das beherrschende Raubtier der Südpolarregion. Seeleoparden sind Einzelgänger. Häufig stellt er Krabbenfresserrobben, Weddellrobben, Seebären und den Pinguinen nach. Manche Seeleoparden haben sich dabei auf die Robbenjagd spezialisiert, während andere hauptsächlich Pinguine jagen. Die Beutetiere werden nach Möglichkeit im Wasser mit dem kräftigen Gebiss gepackt und getötet.

Bemerkenswerterweise ernährt sich der Seeleopard zu gleichen Teilen von Krill, also kleinen Krebstieren, sowie von großen Wirbeltieren. Fische spielen in seiner Nahrung dagegen eine eher untergeordnete Rolle.

Zwischen November und Februar findet im Wasser die Paarung statt. Darüber hinaus halten Männchen und Weibchen keinen Kontakt. Zwischen September und Januar wird auf dem Packeis das einzige Junge geboren, das vier Wochen lang gesäugt wird. Mit drei bis vier Jahren sind Seeleoparden geschlechtsreif, ihre Lebenserwartung liegt bei ca. 25 Jahren.

Der Seeleopard ist eine der häufigsten Robben der Antarktis und ist rund um den Kontinent anzutreffen. Das Gewicht eines Männchens liegt bei 270 kg, das eines Weibchens bei fast 400 kg. (Foto: Heiner Kubny)

Nach der Krabbenfresserrobbe und der Weddellrobbe ist der Seeleopard die häufigste Robbe der Antarktis. Man schätzt, dass 400.000 Individuen in den südpolaren Meeren leben. An natürlichen Feinden haben Seeleoparden nur Schwertwale zu fürchten.

Heiner Kubny, PolarJournal

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