Zeit ist für viele Menschen ein abstraktes Konstrukt und dessen Einteilung führt oft zu Diskussionen und Verwirrungen. Sei es die Sommerzeit oder die Zeitzonen. Auch in Grönland wurde über Zeit und die Zeitzone diskutiert und die Regierung hat beschlossen, dass sich die Zeit in Grönland änder muss, zumindest die Zeitzone. Doch Kritiker machen darauf aufmerksam, dass dies nicht so einfach geht und Probleme noch gelöst werden müssen.
Von drei Stunden auf zwei Stunden hinter der Standardzeit UTC zu gehen, ist eine beschlossene Sache in Grönland. Die Regierung von Múte B. Egede hatte letzte Woche eine entsprechende Änderung dem Parlament vorgelegt und ihn danach auch erfolgreich durchgebracht. Das bedeutet, dass im Herbst 2023, wenn Grönland die Zeit von Sommerzeit auf Winterzeit umstellen sollte, die Uhrzeiger bleiben werden, wo sie sind. Zumindest in den meisten Teilen der Insel. Das Gesetz wird am 25. März in Kraft treten, wenn Grönland die Sommerzeit startet und damit die Zeit auf UTC-2 ändern wird. Effektiv umgesetzt wird es dann im Oktober, wenn die Zeit nicht mehr zurückgestellt werden wird. Damit nimmt Grönland auch einen weiteren Aspekt einer Landesverwaltung in die eigenen Hände und überlässt es nicht mehr Kopenhagen, über die Zeiten in Grönland zu bestimmen. Eine entsprechende Vereinbarung wurde schon vor einiger Zeit getroffen.
Grönland ist mit seinen 1’050 Kilometern Breite und 2’670 Kilometern Länge eine riesige Landmasse, liegt aber trotzdem nur in einer Zeitzone. Die Ausnahme bilden die Regionen Danmarkshavn (UTC, wie Island) und Ittoqqortoormiit (UTC-1) im Osten der Insel, und der Luftwaffenstützpunkt Pituffik (auch als Thule bekannt), wo die die Zeitzone UTC-4 gilt. Diese Ausnahmen wären nach Angaben der Regierung von der Umstellung auch nicht betroffen. Für den Rest der Bevölkerung würde aber UTC-2 gelten, unabhängig von der Region, in der man lebt und von der Jahreszeit. Damit würde Grönland de facto auch die Sommerzeit/Winterzeit-Umstellung abschaffen, ein Thema, das in den anderen europäischen Ländern immer noch diskutiert wird.
Die Idee einer Verlagerung der grönländischen Zeitzone ist nicht neu. Schon vor 3 Jahren war das Thema aktuell. Doch erst mit der Regierung von Múte B. Egede wurde das Ganze vorangetrieben und jetzt beschlossen. Doch es war nicht so einfach, wie es den Anschein hat. Denn im Parlament wurde stark über den Vorschlag der Regierung debattiert. Die Regierung hatte die zwar die Unterstützung der Wirtschaft, die sich von der Annäherung an Europa bessere Verbindungen erhofft. Aber Kritiker im Parlament führten vor allem die gesundheitlichen Probleme in der Bevölkerung ins Feld. Eine Studie in Island hatte nämlich gezeigt, dass gerade Jugendliche und junge Erwachsene mit der Zeitumstellung und der damit verbundenen längeren Dauer von Tageslicht nicht genügend Schlaf erhalten würden. Antriebslosigkeit und sogar Depressionen nähmen nach Ansicht der Autorinnen und Autoren der Studie zu. Daher hat sich das Parlament für die Durchführung einer ähnlichen Studie ausgesprochen und ein entsprechendes Budget verabschiedet. Bis 2024 sollen Ergebnisse der Studie für Experten und die Regierung vorliegen, dann aber schon in der neuen Zeit.
Dr. Michael Wenger, PolarJournal
Jetzt mal völlig abgesehen von dem Unsinn, den man Sommerzeitumstellung nennt, halte ich das Konzept der Ortszeit inzwischen für überholt.
Letztlich ist die Zeitangabe doch nur eine Zahl, die in vielen Teilen der Welt beliebig variabel (Sommezeit/Normalzeit) wie auch nicht der tatsächlichen „Ortszeit“ entspricht. Nicht nur in Grönland stimmt ‚die Zeit‘ nicht, auch z.B. Portugal und Spanien haben die „falsche“ Zeit, da sie tatsächlich um eine Stunde westlicher liegen.
Es hängt doch nun auch nicht die Glückseligkeit davon ab, ob man um 6h oder um 14h aufsteht. Ichstehe auf wenn es hell wird und esse zu Mittag, wenn der halbe Tag um ist. Da ist mir die Uhrzeit egal!
Also sollte man doch gleich Nägel mit Köpfen machen und einzig und allein weltweit die UTC gelten lassen.
Es ist zuerst eine reine Gewohnheitssache: Man muß sich doch nicht an z.B. die Zahl acht klammern wenn man seine Arbeit beginnt. Im Gegenteil: es ist viel praktischer, sich mit seinen Kollegen in Indien, Nepal oder USA zur Telko zur gleichen Zeit abzusprechen.
Kein Chaos mehr bei Bahn und Flugverbindungen: Man weiß sofort um wieviel Uhr man landet, wenn der Flug wegen Gegenwind mal 1/2 h länger dauert, egal ob Inland, Ausland oder Transkontinental.
Keine Probleme mehr mit den komischen Zeitumstellungen im Computer, die gerne falsch laufen, nur weil sich ein Benutzer ausnahmsweise aus dem Urlaub in Puerto Rico einloggt.