Der Hafen von Ushuaia soll noch grösser werden | Polarjournal
Der Hafen von Ushuaia ist in der heutigen Grösse an seine Grenze gestossen. Vor allem die grossen Schiffe mit einer Länge von 300 Meter und mehr benötigen viel Platz. (Foto: Direccion provincial de puertos)

Kreuzfahrten boomen, vor allem die Fahrten in die Antarktis. Um mit der Zeit nicht stehenzubleiben und die Führungsposition für Antarktisreisen zu behalten, soll der Hafen von Ushuaia noch weiter ausgebaut werden. Im Endausbau wird das Pier dann 800 Meter lang werden und er soll auch mehr Platz für Megaliner mit mehreren Tausend Passagieren bieten.

Im vergangenen Sommer liefen 687 Kreuzfahrtschiffe argentinische Häfen an. Dies bedeutet mit 580’000 Passagieren ein Plus von fast 5% gegenüber der Vorsaison. 

Besonders beeindruckend sind aber die Zahlen für Ushuaia. Im Jahr 2019 verzeichnete man 450 Ankünfte mit 130’000 Passagiere. Während der Saison 2022/23 steigerte sich dies auf 503 mit 226’435 Passagieren und Besatzungsmitgliedern. Davon waren 451 Hafenanfahrten Schiffsreisen in die Antarktis. Dies bedeutet abermals eine gewaltige Steigerung. Für die Saison 2023/24 wird ein Plus von schätzungsweise 10% prognostiziert.

Bald dürften die Baumaschinen zu einer weiteren Verlängerung des Piers wieder auffahren. (Foto: Direccion provincial de puertos)

Ushuaia ist die südlichste Stadt auf dem südamerikanischen Kontinent und gilt als «Tor zur Antarktis». Dies möchte Usuhaia auch bleiben und zusätzlich noch seine Tourismuswirtschaft ankurbeln. Dies schafft zusätzlich Arbeitsplätze für die knapp 80’000 Einwohner.

Im ersten Schritt der Erweiterung wurde der Pier bereits für Kreuzfahrtschiffe um 125 Metern auf 624 Meter verlängert. Das schaffte Platz für zwei weitere Kreuzfahrtschiffe. Die Bauarbeiten dauerten eineinhalb Jahre und verschlangen 7,7 Millionen US-Dollar.

Nun versucht die Stadt, die Finanzierung für eine weitere Verlängerung des Piers um 200 Meter zu organisieren. Geplant ist die Abfertigung von etwa 8’000 Passagiere pro Tag. In der nächsten Ausbauphase entsteht ebenfalls ein neues Zollamt, ein VIP-Raum und Einrichtungen zur Sicherheitskontrolle für Passagiere. Es wird auch Geschäfte und einen Kulturraum geben, der Informationen über die Antarktis liefern soll. 

Dante Querciali, Präsident von InFueTur meint: „Unser Betrieb war durch unseren Platz und die Anzahl der Buchungen, die wir für den Pier erhalten, begrenzt.“ (Foto: Infuetur)

Der bisherige Platz reichte aber trotz des Ausbaus nicht aus: „Manchmal bedeutete dies, dass nicht alle Passagiere aussteigen konnten. Mit der Erweiterung wollen wir, dass Schiffe längere Aufenthalte planen können, ihnen aber auch bessere Dienstleistungen in Bezug auf Lebensmittelversorgung, Treibstoffnachfüllung, Müllentsorgung usw. bieten zu können“, erklärt Dante Querciali, der Präsident von InFueTer, das Tourismusinstitut für Feuerland.

„Die Erweiterung und Investition stellen einen stärkeren Fokus auf den Tourismus dar. Langfristig besteht das Ziel darin, diesen Hafen ausschliesslich für den Tourismusbetrieb zu behalten und alle Handels- und Fischereiaktivitäten an einen anderen Standort zu verlegen.“ fügte Dante Querciali an.

Die meisten Abfahrten ab Ushuaia gehen durch die Drake Passage in die Antarktis. (Foto: Oceanwide Expeditions)

Für die Saison 2023/24 sagte Roberto Murcia, Leiter der provinziellen Hafenbehörde Tierra del Fuego, dass der Kreuzfahrthafen von Ushuaia bereits 591 Ankünfte bestätigt habe und dass für die darauffolgende Saison 250 bestätigte Kreuzfahrtschiffe gebucht seien. Erwartet wird abermals eine Steigerung von ca. 10% zum Vorjahr.

Heiner Kubny, PolarJournal

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