Pinguin bringt frischen Duft in die Parfumwelt | Polarjournal
Ein kalter Wind, Eis und Schnee und Kaiserpinguine: das sind die Zutaten für das von Chiaki Nomura entworfene und von Zoologist Perfumes hergestellte Parfum, welches im nächsten Januar lanciert wird . (Foto: Michael Wenger)

Wer die Antarktis besucht hat, weiss um die Frische der Luft in der Region aus Eis und Schnee, zumindest bis man am Rande einer Kolonie von Pinguinen steht. Und genau das sind die Zutaten, mit denen eine japanische Parfum-Designerin und ein kanadischer Hersteller ein ganz neues und von der Presse bereits als «unkonventioneller Duft» beschriebenes Produkt lancieren wollen.

Einen frischen Wind, einen Hauch Antarktis will das Parfum «Penguin» des kanadischen Herstellers Zoologist Perfumes versprühen, wenn das Produkt am 12. Januar 2024 offiziell lanciert wird. Und auch wenn Kaiserpinguine und ihre Lebensweise als Modell für die Namensgebung und die Vermarktung dienen, so wird das Parfum nicht den Duft einer Kolonie der ikonischen Tiere tragen. Trotzdem wird die Mischung, aus denen das Parfum hergestellt wird (ohne tierische Zusätze und ohne Tierversuche), ein leichter herberer Duft sein und sich vor allem an männliche Kunden richten.

Inspiration für das Parfum der japanischen Designerin Chiaki Nomura lieferte die Lebensweise der Kaiserpinguine, im Besonderen die Männchen und die eiskalte Luft Antarktikas, denen die Tiere im Verlauf des Ausbrütens der Eier und der Aufzucht der Jungen ausgesetzt sind. Dazu bediente sich die Designerin einer Mischung von Duftstoffen aus Wacholderbeeren, Rosa Pfeffer, Safran, Zistrose, Sandelholz, synthetischen Moschus, Knorpeltang und Wildleder. Die oberste Note liefert jedoch «Antarctic Air» (Antarktische Luft) und «Ice Accord», zwei synthetische Duftstoffe, die für Frische sorgen. Dabei handelt es sich aber nicht um echte antarktische Luft oder Eis. «Die Note «Antarctic Air» ist eine Fantasie-Note», erklärt uns Victor Wong, der Gründer und Leiter von Zoologist Perfumes in einer E-Mail. Und die Designerin Chiaki Nomura fügt an: «Ich verwendete IFF (International Flavors & Fragrances) Duftstoffe namens «Arctical», die als eisig, gekühlt, luftig und sauber und leicht aldehydisch gelten und «Oceanol», die für Ozean/Meer, Seetang und Knorpelalgen stehen».

Daraus entstand ein einzigartiger Duft, der für Begeisterung besonders bei Polarfans sorgen dürfte. Denn schon jetzt führt eine bekannte Firma für antarktische Reise das Produkt bei sich auflegen wird. Zoologist Perfumes wird «Penguin» in zwei unterschiedlichen Verpackungsversionen anbieten: die reguläre, in weiss-schwarz gehaltenen Verpackung und die Special Edition, die in limitierter Stückzahl erhältlich sein wird und sich in den Farben Antarktikas präsentiert.

Der Kopf hinter «Penguin» ist Chiaki Nomura, eine japanische Parfum-Designerin, die in Japan, Frankreich und England ihr Handwerk erlernt hat. Die Inspiration zu ihren Düften holt sie sich auf zahlreichen Reisen. (Foto: mit freundlicher Genehmigung von Zoologist Perfumes)

Das Parfum «Penguin» ist das dritte Produkt, das von Zoologist Perfumes im Rahmen seiner «Kalten Umwelt»-Trilogie entwickelt hat. Die beiden anderen, «Snowy Owl» und «Musk Deer», lehnen sich stärker an die arktische Welt an. Überhaupt steht das kanadische Unternehmen für ungewöhnliche Duftkompositionen, die sich stark an der Natur und der Umwelt der namensgebenden Tiere orientieren.

Doch nicht nur die polaren Regionen sind Teil der Produktlinie von Zoologist Perfumes Auch Wüsten und tropische Dschungel mit den entsprechenden Tieren finden sich im Sortiment wieder. Hervorstechendstes Merkmal sind neben dem innovativen Duft sicherlich auch die sorgfältig gezeichneten, aber unkonventionell dargestellten Tiere auf den Parfumflakons, ein Markenzeichen des Unternehmens. «Ich gründete Zoologist Perfumes 2013 in Toronto. Wir orientieren bei den Düften an Tieren, ihren Nahrungs- und Lebensgewohnheiten, ihrer Umgebung und sogar an ihrer kulturellen Bedeutung», erklärt Victor Wong. «Wir sind sehr stolz, dass wir keinerlei Moschusdüfte aus tierischer Produktion verwenden und komplett auf Tierversuche verzichten. Wir möchten keine Tiere verletzt sehen, nur damit wir gut riechen können.»

Diese Politik scheint auch aufzugehen. Das Unternehmen hat in den vergangenen zehn Jahren seine Tätigkeiten global ausgeweitet und seine Produkte sind heute von Australien bis Schweden erhältlich. Ausserdem hat Zoologist Perfumes mit zahlreichen namhaften Parfum-Designerinnen und -Designern zusammengearbeitet, zuletzt eben auch mit Chiaki Nomura, der Entwicklerin von «Penguin». Die in Japan, Frankreich und England ausgebildete und in New York arbeitende Designerin lässt sich auf ihren vielen Reisen von der Natur inspirieren und fand auch in der Antarktis eine neue Idee.

Daraus entstand ein Produkt, welches vielleicht nicht Pinguine umwehen, aber Menschen auch ausserhalb der Region in Zukunft einen frischen Hauch Antarktis verleihen wird.

Dr. Michael Wenger, PolarJournal

Link zur Webseite von Zoologist Perfumes

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