«Vasily Golovnin» versorgt zwei indische Antarktisstation | Polarjournal
Zum Entladen und Transport vom Schiff zur „Bharati“-Station kamen zwei Hubschrauber zum Einsatz. (Foto: FESCO)

Die dieselelektrische Vasily Golovnin hat in dieser Antarktissaison nicht nur die eigenen Stationen versorgt. Das Schiff verliess Kapstadt Ende Dezember 2023 und traf am Mitte Januar 2024 bei der indischen Station Bharati ein. Dabei wurden Proviant und Treibstoff geliefert, sowie Stations-Personal ausgetauscht. Ausrüstung und Vorräte wurden von zwei Hubschraubern an Land gebracht.

Gemäss Angaben dauerten die Arbeiten bei der „Bharati“-Station mehr als einen Monat. Die Besatzung der Vasily Golovnin lud nicht nur Treibstoff, Lebensmittel und Ausrüstung ab, sondern unterstützte auch aktiv indische Polarforscher bei der Durchführung wissenschaftlicher Forschungen. Nach der Beendung der Arbeiten bei der Bharati-Station ging es weiter zur indischen Forschungsstation Maitri, wo sie Anfang März ankam.

Die Vasily Golovin ist ein russisches eisbrechendes Frachtschiff, das 1988 in der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik gebaut wurde. Benannt wurde es nach dem russischen Seefahrer Vizeadmiral Wassili Golovnin (1776–1831). Betrieben wird es von der russischen Far East Shipping Company (FESCO), jedoch regelmässig von anderen Ländern gechartert, unter anderem von Australien, Neuseeland und Argentinien. (Foto: FESCO)

Geplant ist, dass das eisverstärkte Forschungsschiff bis Mitte März auf der Maitri-Station bleiben wird. Danach wird die Vasily Golovnin den Ausgangspunkt der Expedition, den Hafen von Kapstadt (Südafrika) ansteuern. Von da werden die ausgetauschten indischen Forscher zurück in ihre Heimat fliegen.

„Unseren Experten zufolge sind die Wetterbedingungen im Bereich der indischen Stationen in diesem Jahr sehr schwierig. Das natürliche Aufbrechen von Festeis rund um den Kontinent ist viel grösser als im letzten Jahr. Schwierige Arbeiten entstehen auch durch das Naturphänomen „Eisfluss“, bei dem grosse Mengen an Eis und Eisbergen entstehen. Diese werden vom antarktischen Zirkumpolarstrom aufgenommen und bilden einen schwierigen Streifen von losem Eis im Ozean“, sagte Nikolay Chvertko, Direktor der FESCO-Niederlassung in Wladiwostok.

Nikolay Chvertko: „Das wird eine ernsthafte Prüfung für unsere Seeleute auf dem Heimweg nach Kapstadt durch das lose Eis zu fahren“. (Foto: FESCO)

Dies ist mittlerweile die sechste Expedition zur Versorgung indischer Antarktisstationen und die dritte im Rahmen des Fünfjahresvertrags, den FESCO und das indische Antarktisprogramm NCPOR im Oktober 2021 abgeschlossen haben. FESCO verfügt über umfassende Erfahrung in der Antarktis und war wiederholt an Regierungsprojekten zur Versorgung von Forschungsstationen in einer Reihe von Ländern beteiligt.

Heiner Kubny, PolarJournal

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