Polarstation «Severny Polyus» hat Arbeit abgeschlossen | Polarjournal
Die Driftstation «Severny Polyus» hat das Eisfeld verlassen und ist auf dem Weg nach Murmansk. (Foto: AARI)

Die Drifteisstation «Severny Polyus» hat ihre Expedition im Arktischen Ozean abgeschlossen. Dies berichtete der Pressedienst des Arktis- und Antarktis-Forschungsinstituts (AARI) am 02. Mai 2024. Wie das AARI erklärte, verliess die eisgängie, selbstfahrende Plattform (LSP) selbstständig das Eisfeld, mit dem es seit mehr als acht Monaten trieb, und erreichte das offene Wasser im Bereich des Spitzbergen-Archipels.

Am 2. Mai 2024 hatte die Drifteisstation «Severny Polyus» ihre Arbeit im Rahmen der Expedition „Nordpol-41“ in den hohen Breiten des Arktischen Ozeans abgeschlossen. Noch einmal wurden die Flaggen gehisst. (Foto: AARI) 

„Das Schiff begann in Erwartung günstiger Wetter- und Eisbedingungen zu treiben und begann sich zum Hafen von Murmansk zu bewegen, von wo aus die Polarforscherinnen und -forscher per Flugzeug nach St. Petersburg geflogen, werden“, heisst es in der Mitteilung.

Laut dem Direktor des AARI, Alexander Makarov, war die „Nordpol-41“-Expedition ein Erfolg für russische Wissenschaftsteams, Designer und Schiffbauer.

„Über Jahrzehnte werden wir mit aktuellen Daten über den Zustand der arktischen Umwelt versorgt und unsere wissenschaftliche Position in hohen Breiten stärken. Die zu Ende gegangene Expedition hat eine grosse Menge an wissenschaftlichen Informationen gebracht.“

In den 19 Monaten seit Inbetriebnahme hat die auf der Basis des „Severny Polyus“ eingesetzte Expedition «North Pole-41» rund 3’000 Seemeilen zurückgelegt. Die allgemeine Drift vom Ausgangspunkt im Bereich der Neusibirischen Inseln betrug mehr als 900 Seemeilen. Die Teams absolvierten ein Programm mit 50 Bereichen wissenschaftlicher Forschung, darunter die Untersuchung der natürlichen Bestandteile der Arktisregion vom Grund des Arktischen Ozeans bis zur Stratosphäre.

Die «Nordpol-41»-Expedition setzt das Programm der Driftstationen auf dem Eis fort, welches 1937 unter der Leitung des Polarforschers Ivan Papanin begann. (Foto: Archiv)

«Nordpol-42» startet im September 2024

Die wissenschaftliche Expedition «Nordpol-42», deren Ziel es ist, die Prozesse in der sich dynamisch verändernden Arktis zu untersuchen, kann im Spätsommer 2024 beginnen. Dies werde die zweite Drift der weltweit ersten eisgängigen, selbstfahrenden Plattform (ISP) «Severny Polyus» („Nordpol“) sein, sagte Alexander Makarov gegenüber der Presse.

„Wir bereiten uns bereits für die «Nordpol-42»-Expedition vor. Das Forschungsprogramm als Ganzes ist bereits festgelegt, es wird unter Berücksichtigung der Ergebnisse der «Nordpol-41» Expedition angepasst. Wenn es keine technischen Verzögerungen gibt, wird «Severny Polyus» wie geplant im August loslegen, einen Monat früher als letztes Jahr, sodass sie im September eingefroren wird. Das ist die beste Option“, sagte Alexander Makarov.

Seiner Meinung nach ist es nun wichtig, die erste Expedition der Plattform abzuschliessen, den gesamten Zyklus vom Anfang bis zur Rückkehr des Schiffes zu durchlaufen, um alle notwendigen Schlussfolgerungen zur Verbesserung der Arbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu ziehen.

„Ich bin sicher, dass die nächste Expedition noch produktiver sein wird und in Zukunft werden wir regelmässig driften“, fügte Makarov hinzu.

Heiner Kubny, PolarJournal

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